Edgar Ray Killen wurde 92 Drahtzieher der Morde aus Film „Mississippi Burning“ ist tot
Washington (dpa) - Der Mord an drei Bürgerrechtlern im US-Staat Mississippi 1964 diente als Vorlage für den Film „Mississippi Burning“ - jetzt ist der Drahtzieher des Verbrechens gestorben.
Der wegen Totschlags verurteilte Edgar Ray Killen sei im Alter von 92 Jahren im staatlichen Gefängniskrankenhaus in Mississippi gestorben, teilte die Strafvollzugsbehörde des US-Bundesstaates am Freitagabend (Ortszeit) mit. Die Todesursache sei noch unklar, es werde aber kein Verbrechen vermutet.
Killen, ein früheres Mitglied des Ku Klux Klan, war 2005 im Zusammenhang mit dem Tod der drei Aktivisten zu 60 Jahren Gefängnis verurteilt worden - als derjenige, der ihre Ermordung organisiert hatte.
Der Fall um die drei Bürgerrechtler, die 1964 in Mississippi schwarzen Wählern bei der Registrierung für die Stimmabgabe helfen wollten und nach ihrem Verschwinden Wochen später tot aufgefunden wurden, hatte seinerzeit viel Aufsehen erregt. Die Bürgerrechtsbewegung erfuhr dadurch in den 1960er und 1970er Jahren viel Unterstützung aus der Öffentlichkeit. 1988 entstand auf der Grundlage des Verbrechens der Film „Mississippi Burning“ von Regisseur Alan Parker mit Gene Hackman und Willem Dafoe.
Killen war zusammen mit 17 weiteren Angeklagten erstmals 1967 der Prozess gemacht worden, damals verurteilte ihn die ausschließlich mit Weißen besetzte Jury nicht. In einer Neuauflage des Falls wurde Killen 1999 des Mordes angeklagt, aber wegen Totschlags 2005 zu drei aufeinanderfolgenden Haftstrafen von jeweils 20 Jahren verurteilt. Die Jury argumentierte, es sei nicht nachzuweisen, dass Killen wusste, die drei würden getötet, als er ihre Entführung organisierte. Die Leichen der Männer waren sechs Wochen nach ihrem Verschwinden gefunden worden - mit Spuren von Schlägen und Schüssen.
Der Ku Klux Klan hatte gerade in den US-Südstaaten Terror unter der schwarzen Bevölkerung verbreitet.