Pop & Politik Düsseldorfer Punk-Legende Campino schießt gegen Helene Fischer

Erst Jan Böhmermann, jetzt Helene Fischer: Campino äußert sich in einem Interview klar zu der deutschen Schlagersängerin.

Campino wünscht sich mehr politische Positionierungen von Helene Fischer.

Foto: Thomas Frey

Düsseldorf. Erst kürzlich hatte sich Campino öffentlichkeitswirksam mit Jan Böhmermann angelegt. Jetzt hat der Toten Hosen-Frontmann Campino in einem Interview mit kurier.at Stellung gegen Helene Fischer bezogen.

Helene Fischer hatte zuletzt für ihren Auftritt beim DFB-Pokalfinale harte Kritik einstecken müssen.

Foto: Arne Dedert

Er wirft ihr vor, sich nicht klar politisch zu positionieren, um keine Fans zu verlieren. "Was wäre, wenn sie sagen würde: "Ich bin gegen die AfD und gegen die rechtsextreme Stimmung"?", fragt der Düsseldorfer. "Helene Fischer [...] äußert sich zu solchen Dingen nicht." Den Grund für Helene Fischers Passivhaltung liefert Campino direkt hinterher: "Sie würde unglaublichen Hass auf sich ziehen. Das Management würde vielleicht sagen: "So einen Ärger brauchen wir nicht, wir haben eine gut geölte Maschine, die perfekt läuft, also bitte in Bezug auf Politik den Mund halten"."

Er selber sei bereit bei den Fans Verluste hinzunehemen, sieht sich aber auch mit dem Vorwurf konfrontiert, "dass politische Positionierung ein Schachzug ist, mit dem man seine Platten verkaufen will."

Trotzdem gibt es auf dem neuen Toten Hosen Album "Laune der Natur" keine politischen Themen: "Wir laufen ja Gefahr, blass zu werden, wenn wir Statements wiederholen, die ohnehin alle von uns erwarten, wenn wir irgendwo auftauchen."

Helene Fischer musste zuletzt herbe Kritik einstecken, als sie in der Halbzeitpause des DFB-Pokalfinale aufgetreten war und von einem Pfeifkonzert übertönt wurde. Die erfolgreichste Sängerin Deutschlands nahm es gelassen: "Da muss ein Musiker vielleicht auch mal durch." jh