Tornados schockieren Urlaubsinsel Düsseldorfer Touristen erleben Unwetter auf Mallorca - „Dann ging es ab: Hagel, Regen, Blitze“

Palma · Die Urlaubsinsel Mallorca wird seit Dienstag von starken Unwettern durchgeschüttelt. Zwei Touristinnen aus Düsseldorf filmten das Schauspiel von ihrem Hotelzimmer.

Ein Tornado von einem Hotelzimmer auf Mallorca beobachtet.

Foto: WZ

Auf Mallorca hat sich der Sommer mit heftigen Unwettern verabschiedet. Schwere Stürme, starke Regenfälle und Hagel haben die spanische Urlaubsinsel nach Medienberichten seit Dienstag fest im Griff.

Am Dienstagabend entstand dadurch ein seltenes Naturschauspiel, gleich zwei Tornados waren nebeneinander zu sehen. Anwohner und Urlauber filmten das Ereignis.

Die 30-jährige Sarah Schlomann aus Düsseldorf erlebte den Sturm in Palmanova. Zusammen mit ihrer Frau Christine hatte sie sich extra in ein Vier-Sterne-Hotel mit Fensterfront neben der Badewanne umgesiedelt, um den angesagten Sturm überdauern, aber auch beobachten zu können.

„Die ganze Zeit war super Wetter, obwohl der Sturm schon für 14 Uhr angesagt war. Wir dachten, da kommt sicher nichts mehr“, berichtet sie der Westdeutschen Zeitung. Fast zwei Stunden später näherte sich dann aber die dunkle Wolkenfront. Mit ihrer Handykamera fing die 30-Jährige ein, wie sich die beiden Tornados am Horizont bildeten und den Boden berührten. „Dann ging es ab: Hagel, Regen, Blitze“, berichtet sie. Etwa anderthalb Stunden habe man geglaubt, die Welt gehe unter – dann sei alles ebenso schnell vorüber gewesen, wie es kam – und am Himmel über der Bucht stand ein riesiger Regenbogen.

In der Nacht zum Mittwoch wurde die Wetterwarnung zeitweise von der Stufe Orange auf Rot angehoben, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Der geplante Schulbeginn wurde in mehreren Ortschaften um einen Tag auf Donnerstag verschoben, schrieb die Regierung der Balearen im Kurznachrichtendienst Twitter.

Verletzte oder größere Schäden wurden bislang nicht gemeldet, aber der Notfalldienst der Inselgruppe berichtete von umgeknickten Bäumen, überschwemmten Gebäuden und Straßen sowie losgerissenen oder auf Grund gelaufenen Booten.

In der Berggemeinde Escorca fielen den Angaben zufolge 154 Liter Regen pro Quadratmeter. Am Flughafen in der Hauptstadt Palma gab es Verspätungen, einige Flüge mussten nach Ibiza umgeleitet werden.

Der staatliche Wetterdienst Aemet warnte für die gesamte Balearengruppe vor „Platzregen und Stürmen“. Eine Wetterberuhigung soll sich erst am Donnerstag einstellen.

(dpa/red)