Ein Delfin-Leben in Duisburg

Neun Tiere leben im Delfinarium. Dreimal am Tag zeigen sie ihr Können vor Publikum. Laut Pfleger ist dies für sie eine willkommene Abwechslung.

Duisburg. Die Oberfläche kräuselt sich, plötzlich springt ein Delfin aus den Fluten und lässt sich gekonnt wieder ins Becken fallen. Ein großer Schwall Wasser trifft eine johlende Gruppe Besucher in den unteren Reihen. Die Kinder jauchzen vor Freude, die Erwachsenen klatschen — die morgendliche Delfinshow im Duisburger Zoo hat begonnen.

Die vier Delfine Daisy, Dolly/, Donna und Darwin — alle in Duisburg geborene Tiere bekommen einen Namen mit D — präsentieren ein Kunststück nach dem anderen. Fast alle: Der Jüngste, Darwin, macht noch nicht mit und lenkt seine Mutter und Tanten regelmäßig ab. Aber Tierpfleger Thomas Lange nimmt es gelassen.

„Die Übungen sind hauptsächlich dafür gedacht, den Tümmlern Abwechslung zu verschaffen“, erklärt er. Dreimal am Tag werden die Tiere so beschäftigt. Die neun Delfine sind in zwei Gruppen aufgeteilt, die abwechselnd üben.

Sie springen über Seile, holen Bälle und Ringe oder strecken ihre Flossen aus dem Wasser. „Am liebsten lassen sie sich am Beckenrand nach einem Luftsprung ins Wasser fallen, um so die Besucher nasszuspritzen“, weiß Lange. Das Kreischen der Kinder sei so hell, dass sie es auch unter Wasser hören würden.

Lange betreut nun schon seit 25 Jahren die Delfine in Duisburg und er ist sich sicher: „Den Tieren geht es hier gut.“ Die Tümmler bekämen fünfmal am Tag Fische, egal ob sie sich am Training beteiligt hätten oder nicht. Sie hätten ein großes Becken und vier kleinere, wenn sie sich zurückziehen wollen. Zudem harmoniert die Gruppe sehr gut.

Natürlich wisse er, dass der Zoo die Wildbahn nicht ersetzen könne. Aber das gelte für jedes Tier. Deshalb verstehe er auch nicht, warum die Menschen ausgerechnet bei Delfinen so emotional reagieren würden. „Das ist ein tolles Tier — keine Frage — , aber kein Wundertier“, sagt der Tierpfleger. Zoohaltung sei immer ein Kompromiss.

„Selbstverständlich würde ich mich freuen, wenn unsere Anlage vergrößert würde. Wer wünscht sich nicht mehr Platz für seine Tiere. Aber leider gibt es derzeit dafür kein Geld. Aber wir hoffen weiter, und nebenan den China-Garten braucht sowieso keiner“, schmunzelt Lange.