Eine glatte Sache - Die Beinhaare müssen ab

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Wildwuchs am Bein geht gar nicht. Körperhaare gelten als wenig attraktiv. Besonders Frauen wollen mit Geräten zu Hause nackte Tatsachen schaffen. Aber wie gut sind Rasierer, Enthaarungscremes und Techniken, wie Laser und IPL?

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Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Wildwuchs am Bein geht gar nicht. Körperhaare gelten als wenig attraktiv. Besonders Frauen wollen mit Geräten zu Hause nackte Tatsachen schaffen. Aber wie gut sind Rasierer, Enthaarungscremes und Techniken, wie Laser und IPL?

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Die warme Jahreszeit kündigt sich an - und damit auch die Saison der kurzen Röcke, knappen Shorts und sexy Kleider. Für die große Mehrheit der Menschen heißt das: Die Haare müssen ab, unter den Achseln, an den Beinen, in der Bikinizone. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Methoden, mit denen Frauen die lästigen Härchen entfernen können.

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Schnell und einfach geht das mit dem Nassrasierer. Birgit Huber, stellvertretende Geschäftsführerin des Industrieverbandes Körperpflege und Waschmittel (IKW), schätzt, dass heute gut die Hälfte der Frauen, die sich zu Hause die Haare selbst entfernen, auf den Nassrasierer zurückgreift. Diese Methode lässt sich quasi nebenbei unter der Dusche erledigen. Die Haut kann aber brennen und mit Rötungen, Schuppen und Ekzemen reagieren. „Auch eine Haarbalgentzündung kann nach der Rasur auftreten, was zu vielen kleinen eitrigen Pickelchen führen kann, gegebenenfalls mit starkem Juckreiz“, erläutert der Dermatologe Heiko Grimme aus Stuttgart.

Die Inhaltsstoffe von Enthaarungscremes basieren oftmals auf Schwefel, der den Hauptbaustein des Haars angreift und schwächt. Nach einer Einwirkzeit lassen sich die Härchen mit einem Spachtel abtragen. Das geht schnell, problemlos und einfach. Die Nachteile der Methode sind die gleichen wie bei der Rasur. Aber Grimme sagt: „Die Enthaarungscreme wird meist, wenn auch nicht immer, gut vertragen.“

Seit geraumer Zeit setzen sich Hightech-Methoden mehr und mehr durch. Die IPL ist eine davon. Die Buchstaben stehen für „Intense Pulsed Light“, also Licht mit intensiver Pulsierung. Dahinter verbirgt sich eine hochkomplexe Technologie, die das Haar an der Wurzel verödet und damit dauerhaft entfernt. Allerdings funktioniert diese Methode nur bei Haaren, die sich aktuell im Wachstum befinden. Daher sind mehrere Anwendungen nötig.

Ein Laserstrahl, eine weitere Methode, ist pures Licht, das Energie abgibt. Das Haar nimmt diese Energie auf und leitet sie in seine Wurzel. Diese werden zerstört. „Bei der Haarentfernung sind beide Geräte gleichwertig“, sagt Claudia Borelli, Leiterin der Einheit für Ästhetische Dermatologie und Laser an der Universitäts-Hautklinik Tübingen.

Sie steht dem Trend zur heimischen Haarentfernung mit solchen Geräten skeptisch gegenüber. „Zwar sind solche Geräte in ihrer Wirkung nicht mit professioneller Haarentfernung vergleichbar“, erläutert sie. „Aber es gibt meiner Meinung nach viel zu wenig Studien, die sich konkret mit Nebenwirkungen dieser Heimgeräte beschäftigen.“

Dennoch sieht es so aus, als sei der Siegeszug solcher Geräte in das Badezimmer nicht aufzuhalten. „Wenn man so mutig ist, ein solches Gerät für zu Hause zu benutzen, sollte man vor allem die Gebrauchsanweisung sorgfältig lesen“, rät Borelli. Und ganz wichtig: „Auf Augenschutz niemals verzichten.“ Stellen mit Tätowierungen, Leberflecken und Narben werden nicht bestrahlt. Nach einer Behandlung müsse Sonnenlicht vermieden, notfalls ein Sonnenschutzmittel mit LSF von 50 benutzt werden. Und es kann vorkommen, dass bestimmte Medikamente zu Überreaktionen bei so einer Behandlung führen, erklärt Jürgen Ripperger vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE).

Alles in allem ist die neueste Generation der Laser- und IPL-Geräte jedoch mit einigen hilfreichen Tools versehen, die Risiken minimieren sollen. Sie sind zusätzlich mit einem Hautsensor ausgestattet, der die unterschiedlichen Hauttöne misst und anschließend automatisch die geeignete Leistung sowie Impulsdauer und -zeit einstellt. Dennoch ist eine Beratung durch einen Dermatologen auf jeden Fall zu empfehlen.

Ripperger rät, sich zu vergewissern, dass auf der Verpackung elektrische Daten zu Spannung, Strom und Leistung sowie Warnhinweise vermerkt sind. „Verbraucher sollten ferner darauf achten, dass eine deutsche, gut und verständlich lesbare Bedienungsanleitung beiliegt und der Name des Herstellers genannt ist.“