Eingebuddelter Umweltschützer: Polizei befürchtet Lebensgefahr
Niederzier (dpa) - Im Hambacher Forst westlich von Köln versucht die Polizei weiter fieberhaft, einen Umweltaktivisten aus seiner selbst gegrabenen Höhle zu holen.
Am Freitagmorgen habe man mit Hilfe eines sogenannten Saugbaggers begonnen, Erdreich für einen Rettungsschacht abzutragen, teilte die Polizei im Rhein-Erft-Kreis mit.
Die Rettungskräfte gehen davon aus, dass sich der junge Mann in Lebensgefahr befindet. Er harrt seit Tagen in der Höhle aus und weigert sich, sie zu verlassen. Sie liegt sechs Meter tief unter der Erdoberfläche und gilt als einsturzgefährdet. Durch Schläuche wird der Aktivist mit Sauerstoff versorgt.
Bereits am Dienstag hatte die Polizei angefangen, im Hambacher Forst ein Camp von Waldbesetzern zu räumen. Sie protestieren gegen die Abholzung des Waldes, der dem Tagebau Hambach im rheinischen Braunkohlenrevier weichen soll. Der ungefähr 25 Jahre alte Mann in der Höhle ist der letzte verbliebene Aktivist.
„Die Polizei, Rettungskräfte der Feuerwehr, Experten und ehrenamtliche Helfer des THW arbeiten mit aller Kraft an der Rettung des Mannes in der Tiefe“, erläuterte die Polizei. Die Rettungskräfte sind fest entschlossen, den Mann möglichst noch am Freitag zu bergen. „Sobald ein Zugang zu dem unterirdischen Erdloch freigelegt wird, steigt ein Notarzt in die Tiefe und versorgt den Mann“, hieß es weiter.