Essen Einsatz wegen Ruhestörung - Polizist erschießt 22-Jährigen
Bei einem Polizeieinsatz in Essen schießt ein Beamter, ein junger Mann stirbt. Die Polizisten waren wegen Ruhestörung gerufen worden. Sie seien bedroht worden und hätten sich gewehrt, sagt die Polizei.
Essen. Bei einem Einsatz wegen einer Ruhestörung haben Polizisten in Essen einen 22-jährigen Mann erschossen. Er habe sie zuvor mit einem Messer angegriffen, teilte die Polizei in Düsseldorf am Donnerstagmorgen mit. Die Polizisten waren gegen Mitternacht in das Mehrfamilienhaus gerufen worden. Als sie das Eckhaus betreten hätten, seien sie von dem Mann im Erdgeschoss attackiert worden, hieß es weiter.
„Der Mann hatte nach bisherigem Ermittlungsstand die Beamten unmittelbar nach dem Öffnen seiner Wohnungstür mit einem Messer bedroht“, sagte ein Sprecher der Polizei. Er sei wiederholt aufgefordert worden, die Waffe niederzulegen. Dennoch sei er mit dem Messer in der Hand auf die Polizisten zugestürzt. Einer der Beamten habe daraufhin seine Waffe gezogen und geschossen. Der 22-Jährige sei getroffen und so schwer verwundet worden, dass er trotz Wiederbelebungsversuchen durch Rettungskräfte noch am Ort gestorben sei.
Aus Neutralitätsgründen wurden die Ermittlungen an die Düsseldorfer Polizei übergeben. Die Ermittler fanden neben dem Mann ein Messer, wie der Sprecher sagte.
In den vergangenen Monaten hatten tödliche Schüsse aus Dienstwaffen bei Polizeieinsätzen in Nordrhein-Westfalen mehrfach Aufsehen erregt. Anfang des Jahres erschossen Beamte auf einer Duisburger Wache einen mit einem Messer bewaffneten Angreifer. Er soll zuvor in der Stadt drei Menschen verletzt haben. Im Februar griffen Beamte zur Waffe, als sie zu einem Einbruch gerufen wurden und der Täter mit einem Messer angriff. Im April erschossen Polizisten in Herne einen Mann, der auf der Straße auf einem Sperrmüllsofa saß und sich selbst mit einem Messer verletzen wollte, dann aber die Beamten angriff.
2016 schossen laut NRW-Innenministerium Polizisten insgesamt elf Mal bei Einsätzen. Drei Menschen wurden tödlich getroffen. In allen Fällen ging es um Notwehr. dpa