Eiseskälte hält Mensch und Tier fest im Griff

Löschwasser verwandelt Straßen in Eisflächen, Vögel finden kaum noch Nahrung.

Düsseldorf. Die Eiszeit auch in unserer Region dauert an. Zumindest bis zum Dienstag sind keine milderen Temperaturen in Sicht. Verkehrsbehinderungen gibt es dank der trockenen Witterung aber bisher kaum — außer natürlich, es kommt Wasser ins Spiel.

Diese Erfahrung machen derzeit zum Beispiel die Feuerwehren in der Region. Bei einem Brand im Keller eines Hochhauses in Krefeld hatten die Wehrleute in der Nacht zu gestern nicht nur mit den Flammen, sondern auch mit der Kälte zu kämpfen. Einige Ventile an den Löschfahrzeugen vereisten, zudem machte gefrorenes Wasser die angrenzende Kölner Straße unpassierbar. Am frühen Morgen gelang es schließlich, den Brand zu löschen. Auch Pkw-Brände auf Autobahnen sorgten zuletzt für zeitweise Sperrungen wegen spiegelglatter Fahrbahnen.

Im Remscheider Stadtgebiet sorgen kleine Quellen in Straßennähe, die nur zeitweise sprudeln, für Verkehrsbehinderungen. Eine vielbefahrene Straße ist von einer so dicken Eisschicht überzogen, dass selbst Streusalz nichts mehr ausrichten kann. Teile der Morsbachtalstraße können daher nur noch einspurig befahren werden. Eine Straße zur Hofschaft Farrenbracken zwischen Remscheid und Wuppertal ist wegen eines solchen Problems ganz gesperrt.

Reibungslos verläuft dagegen der Verkehr am Düsseldorfer Flughafen. Bis gestern mussten die Maschinen wegen der Trockenheit nicht enteist werden, es gab keine Verzögerungen. Die Bahn meldete kleinere Kälteprobleme in den Morgenstunden: Eine Signalstörung auf der Strecke Düsseldorf — Krefeld — Kleve sorgte für Verspätungen.

Den Versuch, das Schlafzimmer über Nacht mit einem Döner-Grill aufzuwärmen, hätte ein Paar in Heiligenhaus fast mit dem Leben bezahlt. Das Gerät wurde mit Propangas betrieben, im Raum verbreitete sich giftiges Kohlenmonoxid. Die fast bewusstlose Frau im alter von 39 Jahren wurde Freitagvormittag in ein Krankenhaus gebracht. Der Mann, der früher aufgestanden war aber die Gefahr nicht bemerkt hatte, blieb unverletzt.

Hart ist diese Eiseskälte auch für Tiere. Vögel zum Beispiel kommen in dem gefrorenen Boden oft nicht an Futter. Der Naturschutzbund (Nabu) empfiehlt, mit Meisenringen und -knödeln zu füttern. Laub- oder Reisighaufen sollten nicht weggeräumt werden, da darin oft Igel Winterschlaf halten.