Ende der "Tatort"-Sommerpause: TV-Kommissare unter großem Erfolgsdruck

Nach mehrwöchiger Sommerpause kehrt die beliebte ARD-Krimireihe „Tatort“ zurück auf den Bildschirm.

Berlin. Endlich: Die Krimiflaute ist vorbei, der „Tatort“ kehrt nach mehrwöchiger Auszeit aus den Sommerferien zurück.

Am Sonntag geht Kommissar Reto Flückiger (Stefan Gubser) in Luzern auf Mörderjagd, er muss in der Folge „Geburtstagskind“ den Tod einer 14-Jährigen aufklären, die im Umfeld einer religiösen Sekte lebte und eines Tages erschlagen in einem Waldstück gefunden wird (siehe Kasten).

Mit der fünften Schweizer Folge — seit der „Tatort“-Rückkehr der Eidgenossen vor zwei Jahren — startet eine spannende Krimisaison, auf der schon vor dem Beginn ein gewaltiger Erwartungsdruck lastet:

Die „Tatort“-Macher müssen versuchen, die Messlatte zu überspringen, die in den vergangenen Monaten mit spektakulären Fällen und geradezu sensationellen Einschaltquoten fast unerreichbar hochgelegt wurde.

So sahen 12,57 Millionen Zuschauer Till Schweigers actionreichen Einsatz in Hamburg. Sogar 12,81 Millionen Krimifans verfolgten den neuesten Fall von Axel Prahl und Jan Josef Liefers mit Gaststar Roland Kaiser.

Immerhin noch mehr als neun Millionen Zuschauer hatten im Juni das Saisonfinale gesehen: die eher durchschnittliche Episode „Tatort: Letzte Tage“ mit Bodensee-Kommissarin Klara Blum (Eva Mattes) und ihrem Kollegen Kai Perlmann (Sebastian Bezzel).

Seitdem mussten die Fans ohne neue Folgen ihres liebsten Krimiformats leben und sich mit Wiederholungen begnügen. Zum Start in die neue Saison haben sich die Verantwortlichen einiges einfallen lassen, um den Hype um den 40 Jahre alten Krimiklassiker am Köcheln zu halten.

So kündigte Ulrich Tukur für seinen vierten Einsatz als Wiesbadener Kommissar Felix Murot einen „Tatort“-Leichenrekord von 47 Toten an: „Es ist ein sehr kühner Plan. Er wird das Fernsehformat auseinanderreißen.“

Für Gesprächsstoff dürfte auch das neue Team aus Weimar sorgen: Kinostar Nora Tschirner und Spaßvogel Christian Ulmen lösen an Weihnachten ihren ersten Fall als Ermittlerduo, der Krimi soll sehr schräg werden und sich um Thüringer Rostbratwurst drehen. In Erfurt wird von November an das jüngste „Tatort“-Team auf Gaunerjagd gehen.

Spannend ist auch die Zukunft des Frankfurter „Tatorts“: Nina Kunzendorf ist bereits ausgestiegen und wird von Margarita Broich ersetzt, Joachim Król ist noch einmal als Kommissar zu sehen und hört dann ebenfalls auf.

Außerdem gibt es einen Öko-Krimi aus Kiel, in dem Bestsellerautor Frank Schätzing („Der Schwarm“) eine Gastrolle an der Seite von Axel Milberg hat, sowie natürlich neue Fälle für Publikumslieblinge wie Jan Josef Liefers und Axel Prahl als Dreamteam aus Münster.

So sehr das Publikum die Krimireihe jedoch liebt, die Qualität korrespondiert nicht immer mit den hohen Zuschauerzahlen — nur zwei „Tatorte“ waren für den diesjährigen „Grimme“-Preis nominiert.