Erkrankungswelle im Sauerland: 60 Kranke und zwei Tote

Warstein. Eine Erkrankungswelle mit Grippe-Symptomen hat im sauerländischen Warstein zwei Todesopfer innerhalb kurzer Zeit gefordert. Insgesamt 62 Menschen kamen in den vergangenen zehn Tagen ins Krankenhaus.

Zwei 47 und 53 Jahre alte Männer seien an der Erkrankung gestorben, teilte der Kreis Soest am Montag mit. Die genaue Krankheitsursache ist noch nicht bekannt.

Der jüngere Mann habe eine Reihe von Vorerkrankungen gehabt, sagte der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Frank Renken. Er war am Donnerstag tot in seiner Wohnung gefunden worden, nachdem er sich zuvor mit Grippe-Symptomen krank gemeldet hatte. Ein 53 Jahre alter Mann war in der Nacht zum Samstag im Krankenhaus gestorben. „Alle Patienten kamen mit einer schweren Lungenentzündung, Fieber und Atemnot“, sagte Oberarzt Lutz Humpert.

Als sich seit Anfang voriger Woche täglich bis zu acht Patienten mit den Beschwerden meldeten, schaltete die Klinik das Gesundheitsamt ein. „Normalerweise haben wir im Sommer vier bis fünf solcher Patienten pro Woche.“ Eine Virusinfektion schließen die Mediziner als Ursache aus. „Die Patienten haben eine bakterielle Lungenentzündung“, sagte Chefarzt Thomas Schumacher. Sie seien zunächst nicht isoliert worden. Trotzdem habe sich niemand anders angesteckt. Daher sei davon auszugehen, dass der Erreger nicht einfach von Mensch zu Mensch übertragen werde.

Auf die Antibiotika-Therapie sprächen die Patienten gut an. „Den meisten geht es nach ein bis zwei Tagen spürbar besser, das Fieber sinkt“, sagte Humpert. Einige der 60 Erkrankten zwischen 27 und 91 Jahren seien bereits entlassen, andere kurz vor der Entlassung. Um herauszufinden, ob es woanders ähnliche Erkrankungswellen gibt, hatten sich Krankenhaus und Gesundheitsamt bei anderen Kliniken umgehört - mit negativem Ergebnis. Deshalb gibt die Krankheit den Medizinern Rätsel auf. Um den Erreger zu finden, überlege man, die beiden Verstorbenen zu obduzieren, hieß es.