NRW Erneut Unwetter über NRW - schwere Schäden in Bonn
Land unter in Bonn. Zwei in Rohren unter den Straßen fließende Bäche können die Wassermassen nicht fassen. Das Rheinhochwasser verschärft die Situation, denn die Gefahrenlage ist noch nicht vorbei.
Bonn (dpa) Die sei Tagen anhaltenden Unwetter lassen Nordrhein-Westfalen nicht zur Ruhe kommen. Am Samstag traf es den Raum Bonn. Mehrere Bäche traten über die Ufer, Keller liefen voll, und ganze Straßenzüge und Tiefgaragen standen unter Wasser. Acht Häuser mit 15 Bewohnern im Ortsteil Mehlem wurden zeitweise evakuiert, wie ein Stadtsprecher am Sonntag berichtete. Die Feuerwehr brachte zudem einen Autofahrer in Sicherheit, der mit seinem Wagen auf einer überfluteten Straße feststeckte. Insgesamt waren rund 700 Rettungskräfte im Einsatz.
Der starke Regen war über Wachtberg im Rhein-Sieg-Kreis niedergegangen. In Bad Godesberg und Mehlem hätten die dort unterirdisch in Rohren unter Straßen fließenden Bäche die Wassermassen nicht mehr bewältigen können, sagte der Sprecher weiter. In Mehlem sei eine Straße so stark unterspült worden, dass die Fahrbahn an einer Stelle einbrach. Sechs der am Samstag gesperrten Häuser wurden am Sonntag für die Bewohner wieder freigegeben. Das Rheinhochwasser habe die Situation verschärft, berichtete der Sprecher. Das Wasser aus dem Mehlemer Bach könne dadurch nicht ungehindert in den Rhein abfließen. Der unterirdische Kanal sei vermutlich durch den hohen Wasserdruck beschädigt worden. Bei erneut starken Regenfällen könnten dann wieder Straßen unterspült werden. Dann müssten notfalls wieder Häuser im Bereich des Mehlemer Bachs evakuiert werden. Die Anwohner würden entsprechend informiert.
Vom Deutschen Wetterdienst gibt es weiterhin keine Entwarnung. Bis Montagmorgen drohe in Nordrhein-Westfalen erneut Starkregen und Hagel. Im Laufe des Montags setze sich dann von Norden her bei steigendem Luftdruck etwas trockenere Luft durch. Das höchste Gewitterrisiko verschiebe sich etwas nach Süden. Am Niederrhein hat sich die Lage dagegen weiter entspannt. Im Kreis Wesel steht der Krisenstab nur noch in Bereitschaft nachdem der Wasserstand der Issel deutlich gesunken ist. In Hamminkeln, wo es die größten Schäden gab, müsse die Feuerwehr nur noch wenige Einsätze bewältigen, sagte ein Sprecher. Auch flussabwärts in Isselburg ist die Lage unter Kontrolle. Der Pegel der Issel sinke mittlerweile um einen Zentimeter pro Stunde, hieß es vom Isselburger Ordnungsamt. Probleme bereite aber noch das an einige Stellen außerhalb der Ortschaft durch den Deich drückende Wasser.