Berliner Zoo Erster Arztbesuch bei Berliner Eisbär-Nachwuchs - Hurra, es ist ein Mädchen!

Berlin · Erstmals haben sich zwei Tierärzte und eine Pflegerin in den Stall von Eisbärenmutter Tonja und ihrem Nachwuchs gewagt. Erlebt Berlin nach dem Pech der Vorjahre einen glücklichen Eisbären-Frühling?

Erstmals haben sich zwei Tierärzte und eine Pflegerin in den Stall von Eisbärenmutter Tonja und ihrem Nachwuchs gewagt, um eine tierärztliche Untersuchung an dem rund zwei Monate alten Jungtier vorzunehmen.

Foto: dpa/Steffen Freiling

Nach Knut und Fritz ist es nun ein Weibchen: Ein Eisbärenmädchen könnte der neue flauschige Liebling von Zoobesuchern in Berlin werden. Das Geschlecht des Jungtiers haben Tierärzte bei der ersten Untersuchung festgestellt, wie Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem der Deutschen Presse-Agentur nach einem Besuch im Stall sagte. „Es ist ein kräftiges Mädchen.“

Rund 8,5 Kilo bringe das Anfang Dezember geborene Jungtier bei einer Größe von gut 60 Zentimetern auf die Waage, so Knieriem. „Wir haben gesehen, dass alles in Ordnung ist.“

Bereits Anfang oder Mitte März könnten Eisbärenmutter Tonja (9) und die noch namenlose Kleine auf der Außenanlage in dem Park im Stadtteil Friedrichsfelde zu sehen sein, sagte Knieriem - wenn weiter alles gut gehe. Die kugelige Figur des Eisbärchens sei Grund zur Freude. Temporäres Kraftsammeln sei auch in der Natur wichtig, damit der Nachwuchs der Mutter beim Verlassen der Wurfhöhle im Frühling sicher und schnell folgen kann, erklärte Knieriem.

Hohe Sterblichkeit bei Eisbärbabys

Zum Ablauf der Namenssuche für die Kleine hält sich der Tierpark noch bedeckt. Ein Grund für die Zurückhaltung dürfte sein, dass es laut Knieriem nach wie vor ein Restrisiko gibt. In den vergangenen Jahren hatten Tonjas Jungtiere nicht überlebt. 2017 war Eisbär Fritz im Alter von vier Monaten überraschend infolge einer Lebererkrankung gestorben, deren Ursache laut Tierpark bis heute völlig unklar ist.

Die Sterblichkeit bei Eisbärenbabys ist auch in der Natur sehr hoch, da sie sehr unreif zur Welt kommen. Sie sind anfangs nur so groß wie Meerschweinchen, außerdem blind und taub. Der Tierarzt sagte, trotz aller Routine in seinem Job sei der Besuch bei der Kleinen für ihn „ein Highlight“ gewesen. „Wenn man jetzt mal das Herz sprechen lässt, dann muss man sagen, dass diese Eisbärenbabys einfach süß sind.“

(dpa)