Es kommt auf die Größe an: Die neuen Sonnenbrillen in XXL
Berlin (dpa/tmn) - Bei Sonnenbrillen ist es nicht anders als bei Kleidungsstücken: Jahr für Jahr gibt es neue Trends. Bei dem Accessoire sind in diesem Sommer gleich ein paar ganz verschiedene Modelle angesagt.
Aber sie alle haben eins gemeinsam: Sie sind riesengroß.
Sie sitzt auf der Nase, sobald sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen: Die Sonnenbrille ist das modische Sommer-Accessoire schlechthin. Doch die Suche nach dem perfekten Modell wird dieses Jahr schwierig. Die Trends könnten kaum unterschiedlicher sein. Nur eines scheint ganz klar: Große Gläsern waren gestern, riesengroß ist heute.
Eckige Formen: Ganz besonders auffällig und absolut modisch sind gerade, eckige Formen in XXL-Größe. „Früher wurden diese Brillen vorwiegend von Männern getragen, aber dieses Jahr müssen Frauen davor nicht mehr zurückschrecken“, findet Kerstin Kruschinski vom Kuratorium Gutes Sehen (KGS). Die kantigen Exemplare lassen das Gesicht sehr streng erscheinen. Ganz Mutige wählen ein Modell mit doppeltem Nasensteg, die besonders maskulin wirkt. „Nur Frauen mit sehr großen Nasen sollten hiervon lieber die Finger lassen“, erläutert Kruschinski.
Runde Formen: Wem das Eckige zu ausgefallen ist, der greift zu übergroßen, runden Formen à la Victoria Beckham. Hier lösen schlichte, schmale Fassungen die fetten Rahmen der letzten Jahre ab. „Das Gesicht spielt wieder die erste Geige“, erklärt Kruschinski. Zwar sind die Brillen übergroß, Farbe und Fassung dafür aber viel zurückhaltender. Weich gezeichnete Nude-Töne wie zartes Braun oder Rosé bei Gläsern und Kunststoffrahmen umschmeicheln das Gesicht und lassen es femininer wirken.
Pilotenbrille: Die Pilotenbrille im Stil des TV-Kommissars Derrick ist zwar schon seit einigen Jahren wieder ein Modehit, in diesem Jahr sieht sie aber leicht anders aus. Sie ist dem allgemeinen Trend der Saison folgend größer. Goldene oder silberne Metallränder und der Doppelnasensteg lassen die 70er Jahre wieder aufleben. Schmale Kunststofffassungen in Naturfarben sind Alternativen. Ganz Mutige entscheiden sich zusätzlich für bunt verspiegelte Gläser.
Wayfarer-Modell: Eine trendige Alternative ist das klassische Wayfarer-Modell. Es handelt sich hierbei um eine Brille mit breitem Kunststoffrahmen. Dessen elegantes Schwarz ist allerdings von gestern. „Color Blocking lautet die Devise“, erläutert Andrea Lakeberg, Personal Shopperin aus Berlin. „Ob pinke Bügel mit grünen Gläser oder innen und außen unterschiedliche Farben bei der Fassung - es sind keine Grenzen gesetzt.“ Und natürlich ist auch hier größer wieder besser.
Was wird aus den Modellen von gestern?
Die Lieblinge der vergangenen Saison waren exzentrische Pantobrillen im Stil der 40er Jahre oder Audrey Hepburns berühmte Cateye-Brille. Doch keine Sorge: Liebhaber dieser Modelle müssen sich dieses Jahr keineswegs im Schatten verstecken. Experimentierfreudige Brillenfreunde können dann sogar zu Kreationen mit farbigen Gläsern greifen.
„Bei Männern und Frauen gibt es kaum Unterschiede bei Stil und Farbe der Sonnenbrille“, erklärt Modeberaterin Tina Kramhöller aus Bischofsmais in Bayern. Herren könnten allerdings Modelle mit dickeren Rahmen wählen. „Und vielleicht entscheidet sich der Mann nicht unbedingt für die pinke Fassung.“ Es gilt allerdings immer: Die Sonnenbrille sollte zum eigenen Typ passen und dem Träger selbst auch gefallen.
Was ist out?
Für die Personal Shopperin Lakeberg gibt es einige modische Fauxpas in diesem Sommer: „Breite Bügel mit Strass sind wirklich nicht mehr angesagt.“ Aber auch Modelle mit breitem, durchgängigem Glas sind keine modischen Vorreiter. Das erinnere eher an Fahrradbrillen und schmeichele dem Gesicht wenig.