Feuer tötet Oma, Töchter und Enkel in Nordspanien
Burgos (dpa) - Ein großes Familientreffen zum Geburtstag der Oma endet mit einer Tragödie: Beim Brand eines Ferienhauses in Nordspanien sind sechs Mitglieder einer Familie ums Leben gekommen.
Das Unglück ereignete sich in der Gemeinde Tordómar in der Provinz Burgos. Die Großmutter María José, deren 60. Geburtstag am Wochenende gefeiert werden sollte, stirbt ebenso wie zwei ihrer Töchter im Alter von 35 und 36 Jahren und drei - vier bis sechs Jahre alte - Enkel vermutlich an Rauchvergiftung.
Wie die örtliche Polizei am Wochenende mitteilte, wurden fünf weitere Familienmitglieder sowie mehrere freiwillige Helfer wegen leichterer Verletzungen und Rauchvergiftungen ärztlich behandelt. Die Besitzerin des Ferienhauses, Lourdes Alvarez, war tief betroffen: „Das kann man nicht wiedergutmachen. Ich möchte nun selber sterben“, sagte sie dem Fernsehsender RTVE weinend. Das Feuer war bei dem Unglück in der Nacht zum Samstag vermutlich vom Kamin ausgegangen. Nach Medienberichten war möglicherweise ein Funke auf ein Sofa übergesprungen und hatte einen Schwelbrand ausgelöst.
Tordómars Bürgermeisterin Inmaculada Sierra rief in der 400-Einwohner-Gemeinde eine dreitägige Trauer aus. Die aus Madrid und der nordspanischen Hafenstadt Gijón stammende Familie hatte den Angaben zufolge das Landhaus „Ribera del Arlanza“ im 230 Kilometer nördlich der Hauptstadt gelegenen Tordómar gemietet, um dort eine große Feier zu organisieren. Zwölf Familienmitglieder - fünf Erwachsene und sieben Kinder - waren am Freitagabend eingetroffen und schliefen schon, als der Brand gegen 2.30 Uhr ausbrach.
Eine noch schlimmere Tragödie wurde nach Angaben der Ortsbehörden verhindert, weil eines der Familienmitglieder aufwachte und neben der Feuerwehr auch die Besucher einer nahe gelegenen Kneipe zu Hilfe rief. Wie die Bürgermeisterin berichtete, retteten die vorwiegend jungen Leute Verletzte aus dem brennenden Haus und erlitten dabei zum Teil selbst Rauchvergiftungen. „Ganz Tordómar ist erschüttert. Wir werden der Familie helfen, wo es nur geht“, sagte Sierra.