Fisch verschluckt Handy und andere Kuriositäten 2009
Hamburg (dpa). Was haben eine Bibel und ein BH gemeinsam? - Sie retteten ihren Besitzern bei Überfällen von Straßenräubern das Leben. So prallte am Drahtbügel des "Wonderbras" einer Frau in Detroit die Kugel eines Gangsters ab, zurück blieb nur ein blauer Fleck.
In Argentinien hielt ein Pastor bei einem Überfall eine Bibel schützend vor seine Brust - eine Kugel prallte vom harten Einband der heiligen Schrift ab.
Schier unglaubliche Geschichten ereigneten sich im Laufe des vergangenen Jahres rund um den Globus. So rettete seine letzte Mahlzeit einen Python in Australien aus den Händen von Entführern: Die Schlange hatte ein Beuteltier gefressen, das zu Forschungszwecken mit einem Peilsender ausgestattet war und konnte so von der Polizei mühelos aufgespürt werden. Ihre sieben Leben retteten wiederum eine kleine Katze im britischen Stonehaven: Sie überlebte einen 30-Grad-Spülgang in einer Waschmaschine.
Als äußerst widerstandsfähig erwies sich auch ein Handy, das ein britischer Angler im Magen eines frisch an Land gezogenen Kabeljaus entdeckte. Da es noch funktionierte, konnte der Angler damit die Freundin des Besitzers erreichen, der das Handy eine Woche zuvor am Strand verloren hatte. Ein funktionierendes Telefon fand ein überraschter Franzose auch in einer Salatpackung, die er im Supermarkt gekauft hatte. "Das beweist, dass der Salat frisch ist", meinte der Finder unbekümmert.
Weniger gelassen nahm ein US-Amerikaner eine ungewöhnliche Beilage in seiner Cola-Dose hin. Nachdem er den ersten Schluck angewidert ausspucken musste, entdeckte er in der Dose eine Froschleiche.
Auch Kinder machten von sich reden: So konnte die Polizei drei Sprösslinge einer Patchwork-Familie im Alter zwischen fünf und sieben Jahren auf dem Hauptbahnhof Hannover im letzten Moment stoppen. Die mit Sonnenbrillen, Rollkoffern und Luftmatratzen ausgestatteten Kinder erklärten, sie seien auf Hochzeitsreise nach Afrika mit der Jüngsten im Bund als Trauzeugin. Nur wenige Tage später griff der Vater die hoffnungsvollen Flitterwöchner bei einem neuerlichen Ausreißversuch an einer Bushaltestelle auf.
Jüngster Vorstand eines Museums wurde ein sechsjähriger Brite: Er wurde als "Spaß-Direktor" ins Nationale Museum berufen. In seiner Bewerbung hatte er stolz darauf verwiesen, dass er bei seiner elektrischen Eisenbahn zwei Züge auf einmal kontrollieren könne. Gestoppt wurde dagegen eine Zehnjährige aus dem ostenglischen Clacton, die ihre als "nervig" aber "zum Liebhaben" beschriebene Oma auf Ebay versteigern wollte. Denn die Internet-Plattform erlaubt solchen Menschenhandel nicht.
Einen Sieg in einem "Hase-und-Igel-Rennen" der besonderen Art konnte eine südafrikanische Brieftaube im Wettstreit mit dem Internet erringen: Taube "Winston" brachte ein 4-Gigabyte-Datenpaket innerhalb von einer guten Stunde vom Hauptsitz eines Internet-Providers zur 85 Kilometer entfernten Filiale. Inklusive des Herunterladens der Daten dauerte der Taubentransport gut zwei Stunden - das Internet benötigte dafür auf einer Hochgeschwindigkeitsleitung ganze zwei Tage.
Auch im Rennen zwischen einem Porsche und einem Jumbo-Jet auf dem Flughafen Singapur siegte der vermeintlich Schwächere: Das Auto ging nach 1,7 Kilometern "einen Wimpernschlag" vor dem Jet ins Ziel. Auf der Jagd nach Rekorden und einem kurzen Moment der Berühmtheit leisteten auch Menschen Unglaubliches: So stopfte sich ein US-Amerikaner 16 Kakerlaken gleichzeitig in den Mund, ein Australier zermatschte mit seinem Kopf 47 Wassermelonen innerhalb einer Minute und ein 31-jähriger Berliner stellte mit 111 Frauen in 60 Sekunden einen Weltrekord im Schnellküssen auf.
Daneben ging dagegen der Weltrekordversuch im Hundewaschen im niederbayerischen Kurort Bad Birnbach. Nach sieben Stunden und gut 400 geschrubbten Hunden war klar, dass es für die Bestmarke von mehr als 1000 schamponierten Hunden innerhalb von acht Stunden bei weitem nicht reichen würde.
Rekordhalter im Rekordhalten blieb übrigens der New Yorker Geschäftsmann Ashrita Furmann. Mit der Verlesung eines Gedichts in 111 Sprachen stellte er im April seinen 100. gültigen Rekord auf. Insgesamt hat er inzwischen schon 237 Bestmarken erzielt, die im Laufe der Zeit teils wieder überboten wurden. Seinen ersten Eintrag ins Guinness-Buch schaffte der 54-Jährige übrigens vor 30 Jahren mit 27 000 Hampelmann-Übungen.
Doch auch für die Dummheit von Ganoven gab es wieder kaum Grenzen: So setzte ein ungeduldiger Bankräuber in Bielefeld mit einem Schlag auf den Kassencomputer den Rechner außer Betrieb - und musste ohne Beute abziehen, weil die Geldausgabe nach dem Totalausfall gesperrt war.
Ein Einbrecher ließ in Krefeld die Vorladung der Polizei wegen eines anderen Einbruchs liegen und hatte nach einer neuerlichen Vorladung den Ordnungshütern noch mehr zu erzählen. In der Fahrradstadt Münster fuhr ein 41-Jähriger ausgerechnet mit einem gestohlenen Fahrrad zum Rathaus, um sich sein Führungszeugnis abzuholen. Nachdem er in eine Polizeikontrolle geraten war, musste er zumindest mit einem Eintrag im Zeugnis rechnen.
Zu Unrecht als Stalkerin verurteilt sah sich in Klagenfurt eine besorgte Mutter: Die 73-jährige hatte ihren Sohn bis zu 49 Mal am Tag angerufen und musste dafür wegen Stalkings 360 Euro Geldstrafe zahlen. Vergeblich hatte die Mutter vor Gericht darauf gepocht, das sie nur mit ihrem Sohn habe reden wollen.
Ein ungewöhnliches Urteil fällte auch das Bundessozialgericht: Danach muss das Arbeitsamt einem Bordell keine Prostituierten vermitteln, weil dies gegen die "guten Sitten" verstoße. Und das kurioseste Verkehrsschild steht sicherlich vor der englischen Bahn-Station Warrington Bank Quay. Verboten sind demnach Abschiedsküsse in der Haltebucht, in der Autofahrer Zuggäste absetzen können: So sollen Staus an dem Haltepunkt vermieden werden.