Flutkatastrophe in Kanada
San Francisco/Calgary (dpa) - Heftige Regenfälle und über die Ufer getretene Flüsse haben weite Teile der kanadischen Provinz Alberta unter Wasser gesetzt. Bei der Hochwasserkatastrophe im Westen Kanadas starben mindestens drei Menschen.
Das berichtete der Radiosender CBC unter Berufung auf Polizeiangaben. Die Toten seien in dem reißenden Highwood River entdeckt worden. In der überschwemmten kanadischen Millionenmetropole und früheren Olympia-Stadt Calgary ist laut Behörden erst Mitte der Woche mit einer Entwarnung zu rechnen.
In Calgary mussten seit Freitag rund 75 000 Bewohner ihre Häuser verlassen. Die Innenstadt ist ohne Strom. Im südlichen Teil der Provinz Alberta seien noch 22 Bezirke stark gefährdet, sagte Regierungssprecher David Sands. Allein in der Ortschaft Medicine Hat wurden 10 000 Bewohner angewiesen, ihre Häuser zu verlassen. Der Höchststand der Fluten wurde dort am Montag erwartet.
Dramatische Bilder, wie kürzlich bei der Hochwasserkatastrophe in Mitteleuropa: Angeschwollene Flüsse in Kanada haben Brücken und Autos
mitgerissen, ganze Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten. Die Armee schickte Hundertschaften von Soldaten in die Notstandsgebiete, um gegen die Fluten anzukämpfen. Der kanadische Premierminister, Stephen Harper, sah sich den Schaden vor Ort an. „Ich hätte nie gedacht, dass wir eine Flut von diesem Ausmaß in unserem Land haben könnten“, sagte er.