Frank Elstner: „Schämen musste ich mich nie“

Düsseldorf. Frank Elstner spricht im WZ-Interview über seinen Abschied von "Verstehen Sie Spaß?" und die Rache eines Opfers seiner Streiche.

Elstner: Ganz einfach: Weil man aufhören soll, wenn es am Schönsten ist, und ich mich nach einer gewissen Zeit lieber von etwas verabschieden möchte, bevor es mich verabschiedet. Wenn Sie so wollen, bin ich ja schon ein Jahr überfällig, weil ich alle meine großen Sendungen wie "Montagsmaler" oder "Wetten, dass...?" sechs Jahre moderiert habe. Außerdem möchte ich ein bisschen mehr Zeit für die Familie haben.

Elstner: Nein, keinesfalls. Aber bevor mir andere vorwerfen, dass ich vielleicht in eine Routine verfalle, möchte ich doch lieber sagen: Kommt, nehmt eine neue Besetzung, lasst frischen Wind rein. Das habe ich immer so gehalten.

Elstner: Ich denke sogar, dass es eines der wenigen Konzepte ist, die immer eine Zukunft haben werden. Das Rezept ist doch simpel: Die Menschen freuen sich einfach, wenn Schadenfreude über den Bildschirm transportiert wird, und es wird immer irgendwo auf der Welt Sendungen mit versteckter Kamera geben.

Elstner: Ganz gut gelungen ist uns, glaube ich, mal eine Fahrt mit Mike Krüger vom Münchner Flughafen zum Hotel Bayerischer Hof. Wir haben überall auf der Strecke Werbeplakate für einen Sexshop mit seinem Bild aufgehängt, über die er sich dann stark gewundert hat. Mike und ich lachen noch heute darüber.

Elstner: Klar, das gab es auch mal, da war schon der ein oder andere Moment, bei dem ich im Nachhinein gesagt habe: Das war jetzt nicht dein bester.

Elstner: Lieber nicht.

Elstner: Nein, um Gottes Willen, also richtig schämen musste ich mich nie. Man macht ja nichts, womit man die Menschen verletzt.

Elstner: Bei "Verstehen Sie Spaß?" nicht, aber bei der Sendung "April, April" Mitte der 90er Jahre hat sich Hans Meiser mal richtig über mich geärgert und mir dann mit Schmackes seine Faust in den Bauch gehauen. Ich hatte damals aber glücklicherweise noch ganz gute Bauchmuskeln (lacht).

Elstner: So lange der liebe Gott mich funktionieren lässt und das Publikum mich sehen will. Also definitiv nicht, bis mir das Mikrofon aus der Hand fällt - wenn ich mal merke, dass mich keiner mehr sehen will, dann höre ich auf.