Frank Leonhardt: Der Reeder

Frank Leonhardt, Hamburger Reeder, ist ein Hanseat, wie er im Buche steht. Er führt in dritter Generation die familieneigene Reederei. Der 63-Jährige stand mehr als zwölf Jahre dem Verband Deutscher Reeder vor und ist Honorarkonsul der Südsee-Republik Kiribati.

Selbst in seiner Amtszeit als Verbandschef drängte es Leonhardt aber nicht übermäßig an die Öffentlichkeit. Nach der monatelangen Entführung seines Schiffs "Hansa Stavanger", das am Freitag in Mombasa erwartet wird, rückte der medienscheue Reeder nun in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.

Leonhardt schmerzt der Vorwurf, die Reederei habe die Leidenszeit der 24-köpfigen Besatzung unnötig verlängert, um das Lösegeld für die Piraten herunterzuhandeln. Die Reederei, die selbst die Verhandlungen führte, habe es mit "skrupellosen Kriminellen" zu tun gehabt, auf deren Wort sich niemand habe verlassen können, sagte er.

Die Reederei Leonhardt ist nicht das erste Mal in Bedrängnis. 1930 strandete in der Elbmündung vor Cuxhaven ein Frachtdampfer - alle 30Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. 1989 sank ein Containerschiff in einem Sturm im Atlantik - 14Mann kamen ums Leben.