Frieder Burda zeigt seine Highlights
Baden-Baden (dpa) - Von Kirchner über Picasso bis zu Neo Rauch: Zum zehnjährigen Bestehen zeigt das Museum Frieder Burda Highlights aus seiner Sammlung.
Vom 12. Juli an sind im Baden-Badener Museum des Mäzens und in der benachbarten Staatlichen Kunsthalle rund 100 hochkarätige Werke zu sehen, von den deutschen Expressionisten bis zur Gegenwartskunst. Prominent vertreten ist bei der bis zum 26. Oktober dauernden Jubiläumsschau Gerhard Richter.
Frieder Burda hat in seiner Sammlung allein rund 40 Arbeiten des teuersten lebenden deutschen Malers. Im Hauptsaal des Museums sowie in der Kunsthalle werden dessen Schaffensperioden vorgestellt: von frühen abgewandelten Medienbildern aus den 1960er Jahren über Richters berühmte „Kerze“ (1982) bis hin zu abstrakten Gemälden und einem ganz neuen computer-generierten Streifen-Bild auf Acrylglas.
Eine herausragende Stellung bekommt im ersten Obergeschoss Lucio Fontana mit seinem knallroten Schlitzbild aus dem Jahr 1967, das Ausgangspunkt von Frieder Burdas Sammlung war. Ihm stellt Kurator Götz Adriani farbenfrohe Werke von Ernst Ludwig Kirchner und August Macke sowie eindrucksvoll-düstere Ansichten von Max Beckmann gegenüber. Das zweite Obergeschoss ist vor allem den amerikanischen Abstrakten Expressionisten um Jackson Pollock, Willem de Kooning und Mark Rothko gewidmet. Sie kontrastieren mit gegenständlichen Tendenzen der Pop-Art eines Robert Rauschenberg, Malcolm Morley und Bill Copley.
In der durch eine gläserne Brücke mit dem Privatmuseum verbundenen Staatlichen Kunsthalle setzt Kurator Helmut Friedel vor allem auf deutsche Gegenwartskunst. Der dortige Hauptsaal ist Sigmar Polke gewidmet. Dem schließen sich Rosen-Skulpturen von Isa Genzken an sowie in weiteren Kabinetten Georg Baselitz, Markus Lüpertz, Arnulf Rainer, Anselm Kiefer, Neo Rauch oder Künstler der Zero-Gruppe um Günther Uecker. Für Friedel ist die Burda-Sammlung auch ein Spiegel der Nachkriegszeit: „In ihr ist in einzigartiger Weise der Geist der frühen BRD vertreten, mit ihren Altlasten, aber vor allem auch mit ihrem Optimismus.“
Frieder Burda, der mittlere von drei Söhnen des Verlegerehepaars Franz und Aenne Burda, hat in 40 Jahren eine Sammlung aufgebaut, die inzwischen rund 1000 Werke umfasst. Der 78-Jährige sammelt nach eigenen Angaben nicht nach bestimmten Strategien oder nach einem Trend. „Eine Arbeit muss mir gefallen und mein Innerstes berühren, als allererstes reagiere ich auf die Farben.“ Mit seinem populären Konzept hat Frieder Burda zuweilen Kritik geerntet - das Publikum liebt jedoch seine Ausstellungen: In zehn Jahren zählte das Museum zwei Millionen Besucher.