Führender Aids-Forscher beim Absturz von Flug MH17 getötet

Joep Lange unter den Opfern des Flugzeugabsturzes.

Den Haag. Zu den Opfern der in der Ost-Ukraine abgestürzten malaysischen Passagiermaschine gehört auch der führende niederländische Aids-Forscher und frühere Vorsitzende der Internationalen Aids-Gesellschaft, Joep Lange (Foto). Das bestätigte eine Sprecherin der Stiftung PharmAccess, die Lange gegründet hatte und die Patienten leichteren Zugang zu Aids-Medikamenten verschafft. Langes Tod sei ein „großer Verlust“, erklärte der Leiter der Stiftung, Onno Schellekens. Er würdigte den Forscher als Giganten.

Der 59-jährige fünffache Familienvater war mit seiner Partnerin auf dem Weg zur 20. Welt-Aids-Konferenz, die am Sonntag im australischen Melbourne beginnt. In der Maschine saßen rund hundert weitere Konferenzteilnehmer.

Flugzeugabsturz über der Ukraine
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Lange engagierte sich schon sehr früh im Kampf gegen Aids. Er hat nach Angaben der Universität Amsterdam die antiretrovirale Therapie entscheidend vorangebracht, der Millionen HIV-positive Menschen heute ihr Leben verdanken. Sein zweiter Schwerpunkt war, die Übertragung des Virus von Mutter auf Kind zu verhindern.

Im Gedenken an die Hingabe der verunglückten Kollegen im Kampf gegen Aids habe man beschlossen, die Konferenz abzuhalten, teilte die Internationale Aids-Gesellschaft mit. dpa