Fünf Jahre für bizarren Tankstellen-Überfall

Solingen/Wuppertal. Schon am ersten Prozesstag fällt am Montag vor dem Wuppertaler Landgericht das Urteil in einem bizarren Fall: Ein Mann (24) aus Bergisch-Gladbach wird zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Ende 2009 eine Tankstelle am Rastplatz Ohligser Heide überfallen hat, um mit der Beute, 1776 Euro, den Türkeiurlaub zu finanzieren.


Mit einemGas-Knall-Revolver hatte der Mann am 28. Dezember die Autobahn-Tankstelle an der A 3 (Fahrtrichtung Köln) überfallen. Die ungewöhnlichen Umstände der Tat wurden erst bei der Festnahme eines 23-jähriger Tatverdächtigen im Janaur 2010 in Bergisch Gladbach bekannt. Danach ließ sich der 242-Jährige am Tattag vom Fahrer einer Kölner Mietwagenfirma mit seiner 24-jährigen Freundin zum Düsseldorfer Flughafen bringen, um gemeinsam in den Urlaub zu fliegen. Unter dem Vorwand sein Geld vergessen zu haben, dirigierte er den Mietwagenfahrer vom Flughafen aber noch einmal in Richtung Bergisch Gladbach.

An der Raststätte Ohligser Heide bat er den Fahrer um einen kurzen Stopp, um sich etwas zu essen zu kaufen. Ohne Wissen des Mietwagen-Fahrers überfiel er den Tankstellen-Kassierer und kehrte zum Fahrzeug zurück.Die weitere Fahrt führte zunächst zurück nach Bergisch Gladbach und anschließend wieder zum Flughafen, von wo aus der Geständige sich mit seiner ahnungslosen Freundin auf eine 10-tägige Reise in den Süden begab.

Nachdem das Paar aus dem Urlaub zurückkehrt war, konnte der polizeilich bereits in Erscheinung getretene Tatverdächtige in seiner Wohnung mit Haftbefehl festgenommen werden.Bei der Wohnungsdurchsuchung fanden die Ermittler unter anderem eine Softair-Pistole.