2012 ist da - Partys überall auf der Welt
Berlin/London/New York (dpa) - Zischende Raketen, knallende Sektkorken und läutende Glocken: Milliarden Menschen auf der ganzen Welt haben fröhlich und lautstark ins Jahr 2012 gefeiert.
Als Erste ließen die Einwohner von Samoa, Tokelau und der Linie-Inseln im Pazifik das Jahr 2011 hinter sich. Danach feierten die Menschen in Sydney, Peking, Moskau, Berlin, London, Rio de Janeiro und New York Silvester. Den Schluss bildete Hawaii: Um 11.00 Uhr MEZ am deutschen Neujahrsmorgen begrüßten die Menschen auf der Inselgruppe, die zu den USA gehört, als letzte das neue Jahr.
Bei Deutschlands größter Silvestersause am Brandenburger Tor in Berlin bejubelten Hunderttausende ein spektakuläres Feuerwerk. Lachende Menschen lagen sich in den Armen und stießen mit Sekt im Plastikbecher auf 2012 an. Währenddessen fegten die Scorpions mit „Rock You Like A Hurricane“ über die Bühne.
Schon Stunden zuvor hatten Besucher aus aller Welt die Straße des 17. Juni in eine riesige Tanzfläche verwandelt. Ausgelassen tanzten, sangen und hüpften sie zu den Songs deutscher und internationaler Stars, die sich auf der riesigen Hauptbühne abwechselten. Dabei heizten unter anderem die Hermes House Band, DJ Ötzi, Marianne Rosenberg und Udo Jürgens dem Partyvolk kräftig ein.
Die Veranstalter hatten für die Silvesterparty eine eindrucksvolle Kulisse geschaffen: Im Himmel wiesen gewaltige Lichtkegel den Besuchern den Weg, Videosäulen und zahlreiche Scheinwerfer tauchten die Freiluftdisco in das richtige Licht. Auf der etwa zwei Kilometer langen Partystraße zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule drängten sich die Menschen - kurz vor 23.00 Uhr meldete die Polizei: „Es kommt keiner mehr auf die Festmeile.“
Deutlich früher als in Deutschland - bereits um 11.00 MEZ - begrüßten die rund 200 000 Einwohner von Samoa, Tokelau und der Linie-Inseln im Pazifik das Jahr 2012. Dafür hatten Samoa und die zu Neuseeland gehörenden Tokelau-Inseln allerdings erst Zeitgeschichte schreiben müssen: Sie gehörten bislang zu den Letzten, die ein neues Jahr begrüßten. Nun ließen sie aber den 30. Dezember ganz aus und ließen als erste die Sektkorken knallen.
Die Australier genossen das spektakuläre Feuerwerk am Opernhaus in Sydney bei sternenklarem Himmel. In Neuseeland hatten die Menschen weniger Glück: Heftiger Wind und starker Regen vermiesten die Stimmung. Bei einem Konzert unter freiem Himmel rutschten in dem Schlamm sogar mehrere Menschen aus, einige erlitten schwere Verletzungen.
In Japan feierten die Menschen mit Glockenschlägen nach einem Jahr furchtbarer Natur- und Atomkatastrophen den Beginn des „Jahres des Drachen“. Millionen Besucher strömten in der Neujahrsnacht in die Tempel und Schreine des Inselreiches, um die Götter um Segen und bessere Zeiten zu bitten. Um Mitternacht erklangen im ganzen Land kilometerweit hörbar 108 Mal die Glocken der Heiligtümer. Sie sollen die 108 Begierden des Menschen oder die 108 Übel des alten Jahres vertreiben. Doch auch das neue Jahr begann mit einem Schrecken: Ein Erdbeben der Stärke 7,0 erschütterte den Osten und Nord-Osten des Landes. Das Zentrum des Bebens lag 600 Kilometer südlich von Tokio im Pazifik. Es schien aber glimpflich ausgegangen zu sein: Berichte über Verletzte oder Schäden lagen zunächst nicht vor.
Die Stadt Peking begrüßte das neue Jahr mit einem Countdown am Himmelstempel. Die letzten Sekunden des Jahres 2011 wurden zum Abschluss einer Lasershow auf das 600 Jahre alte Wahrzeichen der chinesischen Hauptstadt projiziert. Die Pekinger Bürger waren allerdings nicht eingeladen, weil die kommunistischen Führung Chinas jede Ansammlung von Volksmassen als unkalkulierbares Sicherheitsrisiko fürchtete. Nur wenige VIP-Gäste durften bei Temperaturen knapp unter Null Grad Celsius live dabei sein.
Auf dem Roten Platz in Moskau feierten hingegen Zehntausende das neue Jahr, während die Raketen minutenlang am Himmel explodierten. Auch in Istanbul und Ankara sangen und tanzten die Feiernden in den Straßen.
London begrüßte das Jahr 2012 mit einem gigantischen Olympia-Feuerwerk. Am Himmel über dem Riesenrad London Eye erstrahlten die Olympischen Ringe in verschiedensten Varianten. Mehr als eine viertel Million Menschen verfolgten entlang der Themse das Spektakel, das von der Stadt ausgerichtet worden war. Auch auf den Pariser Champs-Élysées drängten sich Hunderttausende.
Karnevalsstimmung unterm Zuckerhut: Am Copacabana-Strand in Rio de Janeiro und in der größten brasilianischen Stadt São Paulo begrüßten Millionen Menschen das neue Jahr.
Sechs Stunden nach Deutschland rutschten auch die New Yorker ins neue Jahr. Unter dem Jubel von rund einer Million Menschen senkte sich die berühmte Kristallkugel um Mitternacht über dem Times Square - Superstar Lady Gaga hatte sie diesmal per Knopfdruck in Bewegung gesetzt. Während eine dichte Konfettiwolke auf die Zuschauermenge regnete, stimmten Hunderttausende am Broadway und in den umliegenden Straßenschluchten den Sinatra-Song „New York, New York“ an.