Arte startet 2012 mit neuem Programmschema

Hamburg (dpa) - Der Kultursender Arte setzt im kommenden Jahr auf ein neues Programmschema, das für eine bessere Orientierung sorgen soll.

Von der „eindeutigen, klaren, erwartbaren“ Programmierung der Angebote erhoffe man sich eine stärkere Bindung der Zuschauer an den Sender, sagte Programmdirektor Christoph Hauser am Montag in Hamburg. Statt mehrerer Einzelformate gebe es nun etwa im Abendprogramm jeweils eine „gemeinsame Programmfarbe“. Hauser: „Wir müssen klare Orientierung anbieten, um im großen Angebot der Kanäle überhaupt wahrgenommen zu werden.“

Der deutsch-französische Kanal erreicht derzeit im Schnitt in der Hauptsendezeit am Abend (Primetime) 2,0 Millionen Zuschauer in Frankreich und 0,9 Millionen in Deutschland.

Außerdem wollen die Programmmacher Arte stärker zur multimedialen Marke machen. Neue Sendungen sollten Fernsehen und Netzkultur zusammenführen, sagte Hauser. „Ohne die Identität des Senders aufzugeben“, betonte er. Arte werde auch weiterhin „intellektuell bereichern und intelligent unterhalten“. Brücken zwischen TV und Web sollen neue Formate schlagen, darunter „Arte Creative“, das mit der gleichnamigen Internetplattform zusammenarbeitet, und „Arte Live Web Pop“, das zuvor im Internet live gezeigte Rock-Pop-Konzerte auf den Bildschirm bringt - beides zu sehen im Rahmen der „Tracks Night“ samstags (22.00 Uhr). Einmal monatlich gibt es zudem die Streifzüge „Durch die Nacht mit...“ unter anderem ESC-Gewinnerin Lena Meyer-Landrut und Rapper Casper.

Im Abendprogramm ist der Montag für Kinoklassiker wie Roman Polanskis „Chinatown“ reserviert, der Dienstag für investigative Dokumentationen wie „Gas Monopoly“, der Mittwoch für hochkarätige Autoren-, Spiel- und Dokumentarfilme wie „Sturm“ von Hans-Christian Schmid, der Donnerstag für Serien wie die dritte Staffel der „Tudors“ und der Freitag für Fernsehfilme wie Sebastian Schippers „Mitte Ende August“. Am Samstag wechseln sich nachmittags und am Vorabend Magazine ab, am Sonntagnachmittag (15.45 Uhr) soll „Kultur à la carte“ drei Stunden lang Kultur in all ihren Facetten leicht zugänglich machen.

Zu den Highlights 2012 gehören auch das Doku-Drama „Friedrich der Große - Ein deutscher König“, für das Katharina und Anna Thalbach in die Rolle des Preußenkönigs schlüpften. Im März steht die „Arte Fashion Week“ auf dem Programm: In verschiedenen Dokumentationen gewährt „Vogue“-Chefredakteurin Anna Wintour Einblicke in ihr Reich, steht das Imperium Dior im Mittelpunkt und dreht sich alles um Berlin als Deutschlands Modehauptstadt. Dokumentationen machten mit dem neuen Schema fast 40 Prozent des Arte-Programms aus, berichtete Hauser. Fast 200 Stunden mehr davon sind für 2012 geplant - mehr Dokumentationen als je zuvor.