Fotos Dietmar Schönherr: Bilder aus einem engagierten Leben
In den 60er Jahren wurde er als Raumschiff-Kommandeur bekannt, in den 70er Jahren revolutionierte er das deutsche Fernsehen mit seinen Auftritten, später war er zunehmend politisch aktiv: Dietmar Schönherr - Schauspieler, Schriftsteller, Regisseur, Weltverbesserer und Ehemann der nicht minder bekannten Vivi Bach - ist tot. Er starb mit 88 Jahren, etwas mehr als ein Jahr nach dem Tod seiner Ehefrau, in der Nacht auf Freitag in seinem Domizil auf Ibiza.
Dietmar Schönherr und Vivi Bach, die er 1963 kennenlernte und mit der er eng zusammenarbeitete. Sie starb im April 2013.
Blick zurück: Die Filmszene aus dem Science-Fiction-Klassiker "Raumpatrouille Orion" zeigt (v.l.) Leutnant Mario de Monti (Wolfgang Völz), Major Cliff Allister McLane (Dietmar Schoenherr), Leutnant Tamara Jagellovsk (Eva Pflug) und Leutnant Hasso Sigbjoernson (Claus Holm) in ihrem Raumschiff (Archivbild von 1965).
Für Schönherr war die Serie, die 1965 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde, der Durchbruch.
Mit der Dänin Vivi Bach moderierte der Österreicher Schönherr von 1970 bis 1972 die legendäre ZDF-SHow "Wünsch dir was", die zeitweise Kult-Status erlangte.
In der Familien-Spiel-Show überzeugte das Duo mit seiner Spontaneität. 1970 sorgte der Auftritt einer Kandidatin in durchsichtiger Bluse für einen landesweiten TV-Skandal.
Mit Vivi Bach versuchte er sich zeitweise auch als Schlagersänger.
Schönherr war auch Synchronsprecher und lieh seine sonore Stimme Schauspielern wie James Dean und Stephen McQueen.
Ab 1973 moderierte Schönherr die erste Talkshow des deutschen Fernsehens: "Je später der Abend" schrieb TV-Geschichte. Als Burkhard Driest (l), Romy Schneider (M) und Gustav "Bubi" Scholz (hinten) im Oktober 1974 seine Gäste waren, sorgte das deutliche Interesse der Schauspielerin Schneider für den Ex-Häftling Driest für einen Eklat.
Schönherr, der auch für viele Spiel- und Fernsehflme vor der Kamera stand, erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
Zum Beispiel den "Ehrenpreis der Stifter" im Jahr 2005.
Als Friedensaktivist und Entwicklungshelfer war Schönherr zeitlebens auch ein politischer Kopf. In den 80er Jahren protestierte er (Mitte) zum Beispiel in Mutlangen.
Seit 1985 engagierte er sich in Nicaragua für soziale und kulturelle Projekte. Mit seinem Freund Ernesto Cardenal (l) rief er das Kultuzentrum Casa de los tres mundos in Granada ins Leben.
Ende 1985 gründete Schönherr zusammen mit dem Mannheimer Filmemacher und Ausstellungsproduzenten Peter Reichelt die Hilfsorganisation Stiftung „Hilfe zur Selbsthilfe“ Pronica e.V (seit 1994 Pan y Arte e.V.).Das Fot zeigt ihn mit Vivi Bach und Mischlingshund Emma im Jahr 1998 in Berlin.