Ein „Pop-Prince“ für Deutschland
Düsseldorf (dpa) - Ein Zimmer nur für seine Echsen - der neue RTL-„Superstar“ Prince Damien möchte seine halbe Million Euro Preisgeld gezielt anlegen. Genauso außergewöhnlich wie sein Investitionswunsch kommt der 13. Sieger von „Deutschland sucht den Superstar“ auch sonst daher.
Prince Damien scheint nach seinem Sieg am Samstagabend überwältigt. „Wie ein positiver Schlag in den Bauch“ fühle sich die Situation für ihn an. Das Ergebnis dürfte aber die wenigsten überrascht haben. Der 25-jährige, der in Südafrika geboren wurde, in München aufwuchs und dort an einer Popakademie studierte, galt klar als Favorit. Über 65 Prozent der per Telefon abstimmenden RTL-Zuschauer wollten ihn als Sieger sehen.
Für RTL dürfte das Finale aber einen bitteren Nachgeschmack haben: Nur 3,6 Millionen Zuschauer (14,1 Prozent) verfolgten die Show - ein Rekordtief. Im vergangenen Jahr hatten etwa 4,4 Millionen das Finale gesehen, 2014 war mit nur 3,8 Millionen Zuschauern ein Tiefpunkt erreicht worden. Damit ist „DSDS“ von den Einschaltquoten der ersten Staffel 2002/2003 mit bis zu 15 Millionen Zuschauer weit entfernt.
Mal mit Federn, mal mit Stacheln auf den Schultern seiner extravaganten Outfits, tanzte Prince Damien durch futuristische Bühnenlandschaften und am Ende auf dem Jury-Tisch. Der Münchner mit den angeklebten Nieten auf der Braue und dem markanten Irokesen-Haarschnitt treffe den Nerv der Zeit, urteilte Jurorin Vanessa Mai.
Bei der Live-Show im Düsseldorfer ISS Dome konnten auch die anderen Finalisten auf ihre Fans zählen, die sie lautstark unterstützten. Zu Dolly Partons „9 to 5“ stolzierte Laura van den Elzen über eine gedeckte Tafel, Thomas Katrozan (36) schwang seine Rasta-Frisur zu „Dreadlock Holiday“.
Für den Leipziger Katrozan war das der letzte Solo-Auftritt des Abends. Er musste als erstes gehen. Schließlich setzte sich Pop-Bube Prince Damien gegen das Country-Girl aus den Niederlanden durch. Die 18-jährige van den Elzen hat mit der Aussprache deutscher Texte zu kämpfen. Deutlich zu hören war das beim Siegersong „Glücksmomente“, den die Kandidaten bereits mit Dieter Bohlen als Single eingespielt hatten.
Die Zuschauer in der Halle konnten sich zusätzlich dank dem häufigen Einsatz von Pyrotechnik am Geruch von Schießpulver erfreuen und in den Werbepausen an der Putzkolonne, die mit Riesenbesen den Glitzer von der Bühne schrubbte.
Vor allem für seine Jury-Kollegen hatte Pop-Altvater Dieter Bohlen dieses Mal bissige Kommentare übrig. Schlagersängerin Michelle betitelt er als „kleinen Meckerzwerg“ und der Urlaubssonnenbrand erinnerte den 62-Jährigen an Mitjuror H. P. Baxxter.
Der Scooter-Frontmann Baxxter fand bei allem Enthusiasmus („Hyper Hyper!“) den wohl treffendsten Kommentar für den neuen Star Prince Damien: „Mir gehen langsam die Superlative aus.“ Die Aussage würde auch zu „DSDS“ insgesamt passen: Hatte die aktuelle Staffel schon das Motto „No Limits!“, sollen bei der Show 2017 noch mehr Grenzen fallen.
Zumindest direkt nach der Sendung schien dagegen der frisch gewählte „Superstar 2016“ am Limit zu sein: Er werde nur kurz zur Aftershow-Party gehen. Und dann ganz viel Kamillentee trinken, erklärte der Echsen-Freund Prince Damien.