Guido Cantz fühlt sich wohl bei „Verstehen Sie Spaß?“

Freiburg (dpa) - Guido Cantz ist auf dem Sofa und der Bühne seiner Samstagabend-Fernsehsendung heimisch geworden.

„Es ist wie mein Wohnzimmer“, sagt er. Als Moderator der ARD-Unterhaltungsshow „Verstehen Sie Spaß?“ hat sich der 41-Jährige fest etabliert. Mit einer neuen Ausgabe des Fernsehklassikers startet er nun in sein viertes Jahr. Die Sendung an diesem Samstag (20.15 Uhr) in der ARD kommt aus Freiburg.

„Wenn ich als Spaßvogel der Nation bezeichnet werde, empfinde ich das als Ehre. Mir macht die Rolle große Freude“, sagt Cantz. Es ist seine 16. Ausgabe der Show. Der blonde Rheinländer, der sich zuvor als Comedian einen Namen gemacht hat, moderiert seit Frühjahr 2010 „Verstehen Sie Spaß?“. Die vor 33 Jahren gestartete TV-Show mit Filmen der versteckten Kamera ist ein Dauerläufer und Zuschauermagnet am Samstagabend, dem am härtesten umkämpften Sendeplatz im deutschen Fernsehen. Cantz ist ihr Gesicht geworden.

Gäste in der Show aus Freiburg sind unter anderem Startenor Rolando Villazón, „Volks-Rock’n’Roller“ Andreas Gabalier, die Comedians Michael Mittermeier und Sascha Grammel sowie Schauspielerin Janine Kunze. Auf der Bühne steht zudem das Zirkusensemble FlicFlac.

Bauchredner Grammel ist bei einem seiner Auftritte von Cantz hereingelegt worden. „Er hat mich zum Verzweifeln gebracht. Als es vorbei war, haben wir alle gelacht. Man kann ihm einfach nicht böse sein“, sagt Grammel über Cantz.

„Ich glaube, dass sich diese Form der klassischen Familienunterhaltung auch zukünftig großer Beliebtheit erfreuen wird“, sagt Cantz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Freiburg. „In dieser Sendung ist für jeden was dabei. Und selbst die Leute, die wir reingelegt haben, können am Ende darüber lachen.“ Spaß findet Cantz zunehmend an seiner Arbeit als Lockvogel, wenn er seinen ahnungslosen Opfern mit der versteckten Kamera einen Streich spielt.

„In die Rolle des Lockvogels musste ich mich erst hineinfinden. Es ist eine schwierige Disziplin“, sagt Cantz. „Es müssen ja bewusst Grenzen überschritten werden.“ Zudem muss er flexibel und spontan sein. Die heimlich gefilmten Streiche werden auch künftig im Mittelpunkt stehen. Und Cantz wird dabei weiterhin die Fäden ziehen.

„Je prominenter, desto besser“, sagt er über seine möglichen Opfer. Am liebsten würde er Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) oder Fußballbundestrainer Joachim Löw hereinlegen. „Oder den Papst. Aber da müssen wir uns kräftig anstrengen.“

Auch Cantz selbst wittert im Alltag gelegentlich eine Fernsehfalle. „Skurrile Begegnungen mit Taxifahrern, unerklärliche Verspätungen am Flughafen, Wirrungen im Supermarkt oder andere eigenartige Dinge, die sich um mich herum ereignen: Ich erlebe oft Situationen, hinter denen ich die versteckte Kamera vermute.“ Bislang ist er von seinen Kollegen noch nicht hereingelegt worden. „Aber ich bin mir sicher, dass sie es versuchen und dann auch schaffen werden.“

Ausbauen will „Verstehen Sie Spaß?“ die Aktivitäten abseits des TV-Bildschirms. Mit Live-Aktionen im Internet und seinen sozialen Netzwerken, mit Filmen und Dialogforen erreicht die Sendung zusätzlich mehrere Millionen Menschen, sagt der Online- Verantwortliche Guido Bülow. Es sind vor allem junge Menschen, die auf diesem Wege gewonnen werden. Renner sind die Filme mit der versteckten Kamera. Sie wurden bereits mehr als 60 Millionen Mal im Internetkanal Youtube angeklickt.