Prix Jeunesse für „Sesamstraße“

München (dpa) - Die „Sesamstraße“ hat einen Preis für das Programm mit dem größten Einfluss auf die Entwicklung des Kinderfernsehens in den vergangenen 50 Jahren erhalten.

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Der am Mittwochabend in München vergebene Prix Jeunesse gehört zu den wichtigsten Fernseh-Auszeichnungen. Die „Sesame Street“ - so der Originaltitel - hatte bereits unmittelbar nach ihrer Erfindung in den USA einen Prix Jeunesse des Jahres 1970 gewonnen.

Das Format habe „seitdem ihren Siegeszug um die Welt mit Sesamstraße-Ablegern in verschiedensten Ländern, unter anderem auch in Deutschland“ angetreten, begründeten die Veranstalter die Entscheidung.

Die „Sesame Street“ wird in mehr als 140 Ländern ausgestrahlt und in 20 Ländern koproduziert. Für die deutsche Version ist der Norddeutsche Rundfunk (NDR) zuständig.

„Ernie und Bert sind weltweit Lieblinge der Kinder“, sagte NDR-Intendant Lutz Marmor. „Dass die Sesamstraße über so viele Jahrzehnte hinweg Erfolg hat und noch immer international Maßstäbe setzt, ist einmalig.“

Die Preisverleihung war Abschluss des weltweit größten Fernsehwettbewerbs für die besten Kinder- und Jugend-TV-Programme. Als bestes Kinderprogramm der vergangenen 50 Jahre wurde der englisch-deutsche Film „Der Grüffelo“ ausgezeichnet. Die im Original englischsprachige Koproduktion des ZDF und des britischen BBC erhielt den Sonderpreis in der Kategorie fiktionales Programm. „Der Grüffelo“ nach dem gleichnamigen Buch von Julia Donaldson zählt zu den Klassikern der Kinderbücher.

Erstmals vergaben die Veranstalter einen Preis für Gleichberechtigung der Geschlechter. Der Gender Equity Preis ging an die Animationsserie „Burka Avengers“ aus Pakistan. Eine Superheldin, die im realen Leben Lehrerin ist, kämpft darin für das Recht von Mädchen auf Bildung.

Der Prix Jeunesse wird alle zwei Jahre verliehen und feierte in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Diesmal hatten 383 Kindersendungen am Wettbewerb teilgenommen. Zu den Preisträgern zählte auch die Vorschulserie „Ich kenne ein Tier“ des SWR sowie die norwegische Drama-Serie „The Games“, die im Stil einer Sportreportage aus dem Leben eines Jungen erzählt.