Quizkandidat geht mit Million und Jauchs Anzug nach Hause
Berlin (dpa) - Leon Windscheid (27), Doktorand der Psychologie aus Münster, ist dank Günther Jauchs RTL-Quiz „Wer wird Millionär?“ um eine Million Euro reicher geworden.
Er beantwortete in der am Montagabend ausgestrahlten Sendung die entscheidende Frage nach mehr als 20 Minuten Grübeln richtig: „Aus insgesamt wie vielen Steinchen besteht der klassische von Ernö Rubik erfundene Zauberwürfel? A: 22; B: 24; C: 26; D: 28.“ Windscheid und Gastgeber Günther Jauch hatten zusammen ihre Hände zu einem Würfel verkantet, um die Flächen zu simulieren. Dies führte schließlich zur Antwort.
Nach quälend langer Zeit legte sich Windscheid fest und antwortete richtig mit C - 26. Dann ging der Konfettiregen auf den jungen Mann hernieder. Windscheid hob den überraschten Jauch vor Begeisterung hoch und kämpfte mit den Tränen. „Ich kann es noch immer gar nicht glauben. Eine Eins mit sechs Nullen. Das fühlt sich an, wie in einem ziemlich verrückten Traum“, sagte er RTL nach der Show. „In so einer Situation kann man sich nicht ganz sicher sein. Die Aufregung ist viel zu groß. Aber ich war mir am Ende so sicher, dass ich es mir nie verziehen hätte, es nicht zu riskieren und habe C gesagt.“
Der frischgebackene Millionär fragte Jauch dann noch ganz keck: „Kann ich Ihren Anzug haben von heute Abend?“ Der Showmaster willigte ein und tauschte mit ihm sofort das Jackett, wollte dafür aber Windscheids ausgelatschte Turnschuhe. Der Anzug soll später für einen guten Zweck versteigert werden. Zu seiner Zukunft meinte er: „Ich will ganz normal weitermachen.“ Aber eine Traumreise will er sich gönnen, seine Doktorarbeit finanzieren und außerdem ein Partyschiff, das nach Günther Jauch („MS Günther“) benannt wird, flottmachen.
Auf die Ausstrahlung der Millionen-Show, die 6,75 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 20,2 Prozent) verfolgten, musste das Publikum recht lange warten. Bereits am 16. November war die letzte reguläre „Wer wird Millionär?“-Ausgabe zu sehen gewesen, in der Windscheid die 500 000-Euro-Frage richtig beantwortete. Kurz danach wurde bereits seine am Montag ausgestrahlte Siegessendung aufgezeichnet. Solange musste der Glückspilz auch im heimischen Umfeld dichthalten.
In der Nacht zu Dienstag feierte Windscheid in einer Studentenkneipe in Münster in seinen 27. Geburtstag hinein. Er schmiss nach der Ausstrahlung seines Triumphs eine Lokalrunde. Der Glückspilz ist insgesamt der elfte Millionär einer regulären Ausgabe in der gut 16-jährigen Geschichte von „Wer wird Millionär?“. Bereits der erste Gewinner, Professor Eckhard Freise, der im Jahr 2000 eine Million Mark absahnte, stammt aus der Universitätsstadt.
Der letzte Millionär vor Windscheid war am 17. Oktober 2014 der Hannoveraner Thorsten Fischer, der in der Jubiläumsausgabe zum 15. Geburtstag den Coup schaffte. Neben den elf normalen Kandidaten schafften noch drei Prominente (Thomas Gottschalk, Oliver Pocher, Barbara Schöneberger) das Kunststück. Außerdem ergatterte kürzlich eine Dresdnerin beim Jackpot-Special mehr als 1,5 Millionen Euro.