Zum 20. Mal Radio Regenbogen Award lässt Stars und Sternchen glänzen

Rust (dpa) - Helmut Kohl holte ihn für die Deutsche Einheit gemeinsam mit Hans-Dietrich Genscher und Michail Gorbatschow ab. Thomas Gottschalk bekam ihn schon zwei Mal. Harald Juhnke, Udo Jürgens und Montserrat Caballé erhielten ihn für ihr Lebenswerk.

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Mit dem Radio Regenbogen Award zeichnet der Radiosender aus Baden-Württemberg jedes Jahr Prominente aus Film, Fernsehen, Musik, Politik und Show aus. Und spielt so in der deutschlandweiten Liga der Preisverleihungen oben mit. Diesmal werden die undotierten Preise zum 20. Mal vergeben. Entstanden ist die Idee durch Zufall.

Die Preisverleihung ist an diesem Freitag (7. April), einen Tag nach dem Musikpreis Echo, im Europa-Park in Rust bei Freiburg. Preisträger sind unter anderem der britische Popsänger Olly Murs, Comedian Mario Barth sowie die Sänger Clueso, Tim Bendzko und Max Giesinger.

„Wir haben anfangs nicht im Traum daran gedacht, wie sich dieser Preis entwickeln würde“, sagt der Chef des regionalen Privatsenders mit Sitz in Mannheim, Klaus Schunk. 1998, als die Radiostation zehn Jahre alt wurde, überreichte sie zehn Künstlern aus zehn Jahren einen Preis. „Es war als einmalige Aktion gedacht. Doch danach wurden wir von vielen Seiten ermuntert, weiterzumachen“, sagt Schunk: „Vor allem die Atmosphäre hat Gästen, Preisträgern und Laudatoren gut gefallen.“ Im zweiten Jahr übertrug das ZDF live.

„Heute spielt der Radio Regenbogen Award unter den Top fünf der deutschen Medien- und Musikpreise“, sagt Organisator Andreas Ksionsek. Die mediale Beachtung sei ähnlich groß wie etwa beim Deutschen Fernsehpreis, bei Bambi, der Goldenen Kamera oder dem Echo. Und Regenbogen sei neben dem WDR-Sender 1Live das einzige Radio in Deutschland, das jährlich in dieser Größenordnung Preise vergibt. Zusätzlich gibt es seit 2010 den Deutschen Radiopreis. Dieser wird aber nicht von einer einzelnen Rundfunkstation, sondern gemeinsam von öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunksendern vergeben.

Eine Fernsehübertragung gebe es vom Radio Regenbogen Award bewusst nicht mehr, sagt Ksionsek, der auch beim Deutschen Radiopreis mitwirkt. Dies gebe der Promi-Gala ihren besonderen Charme.

„Der Radio Regenbogen Award ist die lustigste und herzlichste, die entspannteste und feierfreudigste Preisverleihung Deutschlands“, sagt Thomas Hermanns (54). Er moderiert die Gala mit ihren 1600 Zuschauern im stets ausverkauften Haus nun im dritten Jahr in Folge.

Weil keine TV-Kameras live dabei seien, gehe es ungezwungen zu. Prominente und Gäste könnten sich geben, als seien sie bei einer privaten Party. Zudem feiern sie gemeinsam. Abgesperrte VIP-Bereiche gibt es nicht. „Und man spürt, dass im Gegensatz zu manch anderer Veranstaltung die Leute freiwillig da sind“, sagt Hermanns: „Das macht die Sache locker und schützt davor, wie andere Medien- und Musikpreise zu kriseln oder die Gäste zu langweilen.“

Es sei mit den Jahren einfacher geworden, Prominente als Preisträger oder Laudatoren zu gewinnen, sagt Ksionsek: „Der Radio Regenbogen Award ist zur Marke geworden - ein anerkannter, jährlicher Treffpunkt der Branche.“ Und mache den regionalen Radiosender bundesweit bekannt. Mit den Musikern und anderen Künstlern, die ausgezeichnet werden, sei er immer auch ein Spiegelbild der jeweiligen Zeit.

Die Musik stehe zwar im Mittelpunkt, doch auch gesellschaftliche Themen kommen auf die Bühne. So wird diesmal die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali für ihr Engagement gegen Fremdenhass gewürdigt. Die Laudatio hält die Schauspielerin Iris Berben. Sie wurde vor zwei Jahren für derartiges Wirken ausgezeichnet. Der Preis setze so Zeichen, sagt der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) in Baden-Württemberg, Thomas Langheinrich: „Radio Regenbogen verknüpft seinen Award mit sozialem Engagement und denkt im Scheinwerferlicht auch an die, die nicht auf dem roten Teppich unterwegs sind.“