Ramadan und Remmidemmi
Wien (dpa) - Woher kommt das umgangssprachliche Wort Remmidemmi für „lautes, buntes Treiben“? Der „Duden“ sagt, das sei unklar, das Wiener Stadtmagazin „Falter“ stellt einen Zusammenhang zum Ramadan her, dem (zurzeit begangenen) Fastenmonat der Muslime.
„In Wien bekommt man vom Ramadan nur etwas mit, wenn man in der Nähe einer Moschee wohnt, abends beim türkischen Bäcker in der Schlange steht oder im Kebabhaus keinen Platz bekommt. Bei uns geht der Fastenmonat fast ohne Remmidemmi vonstatten. Das Wort hat seinen Ursprung offenbar tatsächlich im Ramadan“, schreibt der „Falter“. In mehrheitlich von Muslimen bewohnten Ländern herrscht abends großer Trubel und Betrieb (Muezzin-Weckrufe, Kanonenschüsse, um das Fastenbrechen anzukündigen). Im Ramadan ist für gläubige Muslime täglich von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang Essen, Trinken, Rauchen und Sex verboten. Erst abends ist Party erlaubt. Fasten ist eine im Koran verankerte muslimische Pflicht und gilt als eine der fünf Säulen des Islams (neben zum Beispiel der Fahrt nach Mekka).