„Soundtrack Deutschland“: Musik in Ost und West

Berlin (dpa) - Zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung begeben sich Deutschlands beliebteste „Tatort“-Ermittler Jan Josef Liefers (51) und Axel Prahl (55) auf ungewohnte Mission.

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In der dreiteiligen ARD-Dokumentation „Soundtrack Deutschland“ erkundet das Duo in einer musikalischen Zeitreise deutsch-deutsche Geschichte. Die Sendungen laufen, thematisch passend, jeweils nach den drei neuen Doppelfolgen der preisgekrönten ARD-Serie „Weissensee“ (29.9./30.9./1.10. jeweils um 21.50 Uhr).

„Ich fand den Gedanken spannend, inwieweit es vielleicht auch Musikfans waren, die an der Mauer kratzten“, sagt Wessi Prahl in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Unterstützt werden die beiden, selbst auch Musiker, von deutschen Stars wie Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg, Peter Maffay, den Puhdys, Rammstein und vielen anderen.

Der Titelsong zur Reihe kommt von Elif, die einen Klassiker der DDR-Band Karussell neu aufgenommen hat. Der Song „Als ich fortging“ (1987) ist zwar vordergründig eine Trennungsballade, wurde damals aber von vielen als Protestsong gegen das SED-Regime gesehen. Auf dem Album „Soundtrack Deutschland“ gibt es neben der Coversion auch das Original von Karussell zu hören. In einer limitierten Sonderausgabe erscheint die deutsch-deutsche Compilation auch als 6-CD-Box.

„Musik ist wie Wasser, sie sucht sich immer einen Weg“, meint der in der DDR aufgewachsene Liefers. „Und deshalb finde ich es gar nicht so falsch oder lächerlich zu sagen, das auch die Musik die Mauer mit zum Einsturz gebracht hat.“ Bis heute bedauern beide, dass die kulturelle Identität des Ostens im Westen nicht anerkannt wurde. „Das Desinteresse hat viele verletzt“, so Liefers. „Aber das ist jetzt 25 Jahre her und in weiteren 25 Jahren bestimmt schon vergessen.“