Sportreporter Hans-Joachim Rauschenbach gestorben
Frankfurt/Main (dpa) - Sein Markenzeichen war die blumige Sprache: Der langjährige Moderator der ARD-„Sportschau“ Hans-Joachim Rauschenbach ist tot. Der Reporter starb am Mittwochabend im Alter von 87 Jahren in Michelstadt im Odenwald.
Dies teilte der Hessische Rundfunk (hr) in Frankfurt mit.
Neben dem Eiskunstlauf gehörten das Boxen und der Tanzsport zu den Spezialitäten Rauschenbachs, der noch im hohen Alter fürs Privatfernsehen arbeitete. Bekannt war der Journalist auch für seine große Brille und sein stets sorgfältig drapiertes Haar. Der 1923 in Dresden geborene Rauschenbach war ein Reporter der alten Sorte, der sich gerne zu seinen Machosprüchen bekannte. Als er seine Karriere 1945 bei der „Fuldaer Volkszeitung“ begann, boxte Rauschenbach noch selbst. Dann wurde er Ansager am Ring und kam zum hr - zuerst beim Radio und dann beim Fernsehen. Nach mehr als 30 Jahren schied er 1990 im Alter von 67 Jahren im Unfrieden beim Hessischen Rundfunk aus, für den er auch die „Hessenschau“ moderiert und aus dem Wiesbadener Landtag berichtet hatte. Dem hr warf er damals vor, ihn aus politischen Gründen kaltgestellt zu haben, weil er nicht „stramm links genug“ sei.
Anschließend kommentierte Rauschenbach, der auch schon mal in einer Live-Sendung selbst noch in den Ring stieg, für das Deutsche Sport-Fernsehen (DSF) Boxen und Tanzsport. Ende der 90er Jahre setzte er sich dann im Odenwald endgültig zur Ruhe.
Rauschenbachs Vergleiche werden denkwürdig bleiben. Einmal spielte eine Eishockey-Mannschaft wie „ablaufendes Badewasser“, die andere “wirkungsvoll wie eine Brotschneidemaschine“. 1972 sagte er über eine Schweizer Eiskunstläuferin: „Wer als Zwiebel geboren ist, kann nicht wie eine Rose blühen“. „Der Spruch führte fast zum schweizerisch- deutschen Krieg“, meinte der Reporter dazu - nicht uneitel - 1996 in der „Süddeutschen Zeitung“. Rauschenbach hat sich aber dafür entschuldigt.