Suchtformen und ihre Bedeutung für die Behandlung

© donfiore - Fotolia.com - Sucht hat viele Gesichter


Als Sucht wird das unabweisbare Verlagen nach einem bestimmten Erlebniszustand verstanden. Wer an Sucht und Abhängigkeit denkt, dem fallen wahrscheinlich zuerst die typischen Suchtmittel wie Alkohol, Nikotin oder andere Drogen ein. Doch nicht nur bestimmte Substanzen können abhängig machen, es gibt auch stoffungebundene Süchte. So ist die Glückspielsucht zum Beispiel eine Form der handlungsbezogenen Abhängigkeit. Wie genau sind die verschiedenen Formen der Sucht definiert und welche Zusammenhänge und Unterscheide bestehen zwischen ihnen? Das folgende Dossier beleuchtet diese und weitere Fragen anhand ausgewählter Artikel zu diesem Thema.

Formen der Sucht

Der Missbrauch psychotroper Substanzen, beziehungsweise die Abhängigkeit von solchen, bilden die größte Gruppe psychischer Störungen und stellen in Deutschland einen nicht zu unterschätzenden Kostenfaktor für die Wirtschaft dar. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen gibt an, dass im Jahr 2005 rund 1,5 Millionen Deutsche abhängig von Alkohol waren und rund 175.000 Menschen eine Abhängigkeit von anderen Suchtmitteln wie Heroin und Kokain entwickelt haben. Allein die Kosten, welche für die Wirtschaft aufgrund von Alkoholerkrankungen entstehen, belaufen sich auf 20,6 Milliarden Euro jährlich. Dabei sind intangible Kosten und Kosten, die durch mit der Sucht zusammenhängende Kriminalität entstehen, nicht einmal miteingerechnet. Nicht berücksichtigt werden in derlei Statistiken ebenfalls die handlungsbezogenen Abhängigkeiten und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Kosten.
Zu beachten ist, dass es sich bei „Sucht“ um einen veralteten Begriff handelt. Er wird jedoch häufig im umgangssprachlichen Gebrauch genutzt. Die Weltgesundheitsorganisation ersetzte den Begriff Sucht durch den der Abhängigkeit. Dennoch werden die Begriffe weiterhin oft synonym gebraucht.
Es wird zwischen verschiedenen Formen der Abhängigkeit unterschieden. Zum einen ist in diesem Zusammenhang die substanzbezogene Abhängigkeit zu nennen, zum anderen die handlungsbezogene Abhängigkeit.
(Quelle: http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000002349/01_Kapitel2.pdf?hosts)

Substanzbezogene Abhängigkeit


© eyetronic - Fotolia.com - Verschiedene Arten von abhängig machenden Substanzen


Ein Beitrag des Instituts für Psychosomatik und Verhaltenstherapie bezieht sich bei der Definition von substanzgebundener Sucht auf die Weltgesundheitsorganisation und schreibt:
„Es handelt sich um ein Stadium chronischer oder periodischer Berauschung durch wiederholte Einnahme einer natürlichen oder synthetischen Droge. Der Abhängige erreicht durch Einnahme bestimmter Substanzen (legale/illegale) einen anderen, von ihm angestrebten und als angenehm empfundenen Bewusstseinszustand.“
Es gibt zahlreiche Suchtmittel, von denen ein Mensch abhängig werden kann. Als erstes sind in diesem Zusammenhang die legalen Genussmittel zu nennen. Dazu zählen unter anderem:



© freshidea - Fotolia.com - Auch Esswaren können süchtig machen.


Weiterhin sind die legalen Suchtmittel zu nennen. Hierzu zählen:

Abschließend sich zudem die illegalen Suchtmittel zu nennen. Zu ihnen gehören:

Handlungsbezogene Abhängigkeit

Neben den substanzbezogenen Abhängigkeiten gibt es, wie bereits erwähnt, auch die Klasse der handlungsbezogenen Abhängigkeiten, welche auch als Suchttätigkeiten bezeichnet werden. Unter anderem können Menschen in Bezug auf folgende Tätigkeiten eine Abhängigkeit entwickeln:

Alkoholsucht als substanzbezogene Form der Sucht

Neben Nikotin gehört Alkohol zu den am häufigsten konsumierten substanzbezogenen Drogen. Eine Studie der „Global Burden of Disease“ aus dem Jahr 2010 gibt an, dass Tabak und Alkohol neben Bluthochdruck zu den größten Risikofaktoren in Bezug auf die Entwicklung von Krankheiten gehören. Im Folgenden werden aktuelle Entwicklungstendenzen, die verschiedenen Stufen der Sucht sowie Maßnahmen im Kampf gegen die Abhängigkeit betrachtet.


© Photographee.eu - Fotolia.com - Alkoholismus ist eine sehr weit verbreitete Sucht


Aktuelle Entwicklungstendenzen

In einer Umfrage des Instituts für Therapieforschung in München und des Center for Social Research on Alcohol and Drugs in Stockholm gab die Mehrheit der Befragten zwischen 18 und 64 Jahren an, in den letzten 30 Tagen Alkohol konsumiert zu haben.


Prävalenz des Alkoholkonsums


Der Großteil der Befragten weist in den letzten 30 Tagen einen risikoarmen Alkoholkonsum auf. Als risikoarm wird ein Konsum von 12 Gramm Reinalkohol pro Tag bei Frauen und 24 Gramm Reinalkohol pro Tag bei Männern angesehen. Jeder siebte Befragte trank innerhalb desselben Zeitraums jedoch mehr als die empfohlene Tageshöchstmenge an Reinalkohol und weist damit einen riskanten Konsum der legalen Droge auf. Zudem ist festzustellen, dass Männer sowohl für risikoarmen als auch für riskanten Alkoholkonsum eine höhere Anfälligkeit aufweisen als Frauen. Weiterhin gibt die Studie an, dass vor allem junge Menschen einen riskanten Konsum erkennen lassen, der risikoarme Umgang mit Alkohol hingegen ist verstärkt im mittleren Erwachsenenalter angesiedelt. Das altersadjustierte Risiko für das Rauschtrinken ist bei Männern ebenfalls höher, als bei Frauen. Um genau zu sein, sogar drei- bis fünfmal so hoch. Mehr als die Hälfte der 18 bis 20-Jährigen gab an, in den letzten 30 Tagen mindestens einmal bis zum Rausch getrunken zu haben. In der Gruppe der 60 bis 64-Jährigen zeigten nur noch 23 Prozent dieses Konsummuster im gleichen Zeitraum. 3,1 Prozent der gesamten Befragten weisen einen Alkoholmissbrauch auf und weitere 3,4 Prozent erfüllen die Kriterien für eine Alkoholabhängigkeit. Auch hier lassen Männer und vor allem die 18 bis 20-Jährigen wieder ein besonders hohes Missbrauchs- beziehungsweise Abhängigkeitsrisiko erkennen.
(Quelle: http://www.suchtfragen.de/fileadmin/content/suchtfragen/docs/Landesstellenbrief/2014/Februar/Substanzkonsum.pdf)

Drei Stufen der Sucht

Der Weg hin zur Alkoholabhängigkeit verläuft über drei Stufen, die nun näher erläutert werden:

Der Betreffende konsumiert Alkohol in Situationen, in denen er sich unwohl fühlt. So zum Beispiel aus Langeweile, aus Liebeskummer, aufgrund von Stress an der Arbeit oder Ähnlichem. Der Alkoholkonsum dient in diesem Fall dazu, die Sorgen zu vergessen und sich besser zu fühlen. Häufig fungieren Eltern oder Freunde in diesen Fällen als Vorbilder. Entweder, weil sie dieses Verhalten ebenfalls an den Tag legen oder weil sie den Betreffenden bewusst ermutigen, Alkohol zu trinken, damit er sich geselliger in der Gruppe verhält. Alkohol hat tatsächlich diese Wirkung. Der Betreffende wird lockerer und entspannter und richtet den Fokus in der Regel nicht mehr auf seine Sorgen und Ängste.

In dieser Phase konsumiert der Betroffene immer häufiger Alkohol, um seine Sorgen und Ängste zu betäuben. Er kommt oft gar nicht mehr auf die Idee, sich anderer Praktiken der Problemlösung zu bedienen. Der Griff zum Alkohol erfolgt automatisch, da sich seine enthemmende und entspannende Wirkung schnell einstellt und dies als die einfachste Möglichkeit erscheint, um abzuschalten und die Probleme auszublenden.

Wird der Alkohol regelmäßig konsumiert, gewöhnt sich der Organismus an das Suchtmittel und es kommt zu einer körperlichen Abhängigkeit. Dies liegt daran, dass der Körper den Alkohol mit der Zeit als körpereigene Substanz einordnet und sich meldet, wenn die Konzentration dieser Substanz abnimmt. Wird dem Körper kein Alkohol mehr zugeführt, reichen die Entzugserscheinungen von intensivem Verlangen nach der Droge bis hin zu innerer Unruhe, Zittern oder Schweißausbrüchen. Leistungsfähig fühlt sich der Betroffene nur dann, wenn sein Alkoholpegel einen gewissen Wert erreicht hat.
Während in der Phase der psychischen Abhängigkeit vor allem getrunken wird, um zu entspannen und die Sorgen zu vergessen, trinkt der körperlich Anhängige auch, um die Entzugserscheinungen zu verhindern. Da Alkoholabhängige nur unter Einfluss der Droge Leistung erbringen können, trinken sie zudem, damit ihr Umfeld nicht merkt, dass sie ein Suchtproblem haben.


Die drei Stufen der Sucht


Alkohol als legales Suchtmittel: Gesellschaftliche Akzeptanz

Alkohol stellt heute die Droge dar, der am meisten gesellschaftliche Akzeptanz entgegengebracht wird. Während im Hinblick auf den Konsum von Nikotin eine Sensibilisierung in der Gesellschaft stattgefunden hat (Rauchverbote, Risikohinweise auf Verpackungen etc.) ist dies bei Alkohol nicht der Fall. Alkohol ist zudem immer verfügbar, da er sowohl im Einzelhandel als auch mitten in der Nacht an Tankstellen gekauft werden kann.
Womöglich ist es auf die starke gesellschaftliche Verankerung des Alkohols zurückzuführen, dass kaum ein Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken, die der Alkoholkonsum mit sich bringt, in der Bevölkerung besteht. Es gibt unzählige Situationen in denen es gesellschaftlich akzeptiert ist, Alkohol zu konsumieren. Zu nennen sind beispielsweise Feiern jeglicher Art, zu denen Floskeln wie „Darauf trinken wir“ häufig gebraucht werden und den Einzelnen motivieren, am kollektiven Konsum der Droge zu partizipieren. Doch auch in negativen Situationen, wie etwa, wenn jemand einen schlechten Tag hatte, ist es gesellschaftlich akzeptiert, Alkohol zu sich zu nehmen. „Jetzt muss ich mir erstmal ein Gläschen gönnen, um abzuschalten“ — Dieser und andere Sätze fallen häufig in solch einem Zusammenhang. Zudem findet eine meist positive Darstellung von Alkohol in Film und Fernsehen statt. Ebenfalls ein Indiz für die enorme gesellschaftliche Akzeptanz von Alkohol ist die Tatsache, dass kleine Flaschen mit hartem Alkohol an der Kasse direkt neben Produkten für Kinder aufgestellt werden.
(Quelle: http://arbeitskreis-krankenversicherungen.de/aktueller-alkoholkonsum-in-deutschland-und-die-folgen-11483/)

Maßnahmen und Erfolgsaussichten

Noch vor 100 Jahren galt Alkoholabhängigkeit nicht als Krankheit, sondern wurde als moralisches Versagen gewertet. Es waren damals vor allem religiöse Gruppen, welche sich um Abhängige kümmerten und moralische Forderungen an sie stellten. Dass Alkoholismus eine Krankheit ist und dementsprechend auch wertfrei behandelt werden sollte, ist erst seit Mitte des 20.Jahrhunderts gesellschaftlich anerkannt. Auch beim Alkoholismus gibt es, wie bei jeder anderen Krankheit auch, günstige und ungünstige Krankheitsverläufe. Es ist also die Aufgabe des Behandelnden, die geeigneten Maßnahmen für den individuellen Fall der Abhängigkeit des Erkrankten zu ergreifen. In den letzten Jahrzehnten hat sich ein multimodales Therapiekonzept zur Behandlung Alkoholkranker entwickelt. Da der Rückfall als ein Symptom der Suchterkrankung betrachtet wird, existieren zudem Vorgehensweisen der Intervention, um gemeinsam mit den Erkrankten Maßnahmen zur Rückfallbewältigung zu entwickeln. Regionale Behandlungsverbünde und Netzwerkangebote unterstützen diese Vorgehensweise genauso, wie zahlreiche Angebote der Suchtselbsthilfe.
Der Aufbau eines regionalen Behandlungsverbunds hat sich dabei als besonders wirksam erwiesen. Es ist davon auszugehen, dass in einem Umkreis von 50 Kilometern rund 80 Prozent der Patienten in einem regionalen Behandlungszentrum die nötige Hilfe und Unterstützung erfahren. Bei rund 20 Prozent der Patienten ist es jedoch ratsam, sie in weiter entfernte Rehabilitationszentren zu überweisen. Dies ist etwa dann der Fall, wenn der Patient sich in einem instabilen psychosozialen Umfeld befindet, welches ihm den Entzug erschwert. Die Erfolgsaussichten einer Entwöhnung sind deutlich besser, wenn der Betreffende für die Behandlung seinen Heimatort und sein psychosoziales Umfeld verlässt.

Glücksspielsucht als handlungsbezogene Sucht

Eine der verbreitetsten handlungsbezogenen Süchte ist die Glücksspielsucht. Im Folgenden soll deshalb näher auf diese Form der nicht-substanzbezogenen Abhängigkeit eingegangen werden.


© Maksym Yemelyanov - Fotolia.com - Glücksspiel kann abhängig machen


Begriffserläuterung

Spielsucht oder auch pathologisches- oder zwanghaftes Spielen beschreibt die Unfähigkeit des Betroffenen, dem Impuls zum Glückspiel zu widerstehen. Nicht mal, wenn die Glücksspielsucht negative Folgen für das private oder berufliche Leben mit sich bringt, schaffen es Betroffene aus eigenen Stücken mit dem Glückspiel aufzuhören. Eingeordnet wird Glückspielsucht unter die „abnormen Gewohnheiten“ oder auch unter die „Störung der Impulskontrolle“. Der Glückspielsüchtige spielt, um negative Gefühle und Gedanken zu verdrängen. Durch die sich ständig wiederholende Spannung des Glücksspiels wird ein als positiv empfundener Erregungszustand aufrechterhalten. Es ist die Aussicht auf einen möglichen Gewinn, die den Rausch auslöst und den Spieler motiviert, immer weiter zu spielen.

Anteil der Betroffenen im Vergleich

In Deutschland gibt es 80 verschiedene Spielbanken. Hinzukommen 242.500 Spielautomaten, welche sich unter anderem in Gaststätten und Spielbanken befinden. Rund 70 Prozent der erwachsenen deutschen Bevölkerung hat schon mindestens einmal am Glückspiel teilgenommen. Rund 540.000 Bundesbürger spielen risikoreich oder krankhaft, so die Schätzung der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung. Vor allem Automatenspiele haben ein hohes Suchtpotential.


© Lsantilli - Fotolia.com - Spielautomaten machen besonders leicht abhängig.


Rund 400.000 Glücksspielsüchtige sind abhängig von dieser Form des Glückspiels. Damit sind Automatenspiele für rund 80 Prozent der Spielsuchtproblematiken verantwortlich.


Von Spielautomaten geht das größte Suchtpotential aus.


Faktoren und Einflüsse

Grundsätzlich kann jeder, der regelmäßig Glückspiel betreibt, abhängig werden. Oft geht der Suchtentwicklung jedoch ein großer Gewinn voraus. Dieser motiviert den Einzelnen, seine Spielaktivitäten weiter zu betreiben oder sogar noch zu intensivieren. Schließlich möchte er das Hochgefühl, welches der Gewinn bei ihm ausgelöst hat, erneut erleben. Weiterhin versuchen viele Spieler durch Gewinne ihr Selbstwertgefühl zu steigern. Gerade wenn im privaten oder beruflichen Bereich einschneidende Veränderungen stattfinden, sind diese Personen gefährdet, eine Abhängigkeit zu entwickeln. Das Glückspiel ist für sie zudem eine Möglichkeit, für eine Weile der Alltagsrealität, welche oft als belastend empfunden wird, zu entfliehen. Betroffen von dieser Problematik sind vor allem Männer, wobei die 14 bis 30-Jährigen die Hauptrisikogruppe darstellen. Spielsucht tritt zudem häufig in Kombination mit anderen Erkrankungen, wie Alkoholabhängigkeit oder auch Depressionen auf.

Spielertypen und ihr Suchtpotenzial

Es kann zwischen verschiedenen Spielertypen unterschieden werden, welche jeweils ein unterschiedlich hohes Suchtpotential aufweisen. Diese sind:

Der soziale Spieler betreibt das Glücksspiel zum Spaß und legt ein eher unauffälliges Spielverhalten an den Tag. Die meisten Glücksspieler können dieser Gruppe zugerechnet werden. Es besteht lediglich ein geringes Risiko der Entwicklung einer Abhängigkeit.

Nur wenige Personen gehören dem Kreis der professionellen Spieler an. Da sie das Spiel sehr distanziert betrachten und kontrolliert spielen, ist ihr Suchtpotential nicht besonders hoch. Jedoch bewegen diese Spielertypen sich nicht selten in illegalen Kreisen des Glücksspiels.

Dieser Spielertyp ist besonders gefährdet und befindet sich häufig schon auf dem Weg in die Abhängigkeit. Hohe Geldverluste und das Auftreten erster Schuldgefühle in Hinblick auf das eigene Spielverhalten sind typische Merkmale dieser Spielertypen.

Das Spielverhalten dieses Spielertyps ist unkontrolliert. Er ist bereits abhängig vom Glückspiel und nicht in der Lage, sein Verlagen zu beherrschen.

Maßnahmen

Gesteht sich der Abhängige seine Glückspielsucht ein, können entsprechende Maßnahmen zur Behandlung der Krankheit ergriffen werden. Das Erkennen der Sucht ist jedoch die Grundvoraussetzung, soll der Glücksspielabhängige therapiert werden. In Deutschland gibt es Treffen der Gamblers Anonymous, also der anonymen Spielsüchtigen. In etwa 70 Städten deutschlandweit finden sich regelmäßig rund 200 Selbsthilfegruppen zusammen. Auch das Blaue Kreuz, der Kreuzbund und die Guttempler haben Selbsthilfegruppen ins Leben gerufen, an welche sich Glücksspielsüchtige wenden können. Zudem bieten rund 1300 Suchtberatungsstellen einen Anlaufpunkt für Erkrankte.
(Quelle: http://www.casinoverdiener.com/glucksspielsucht.php)

Der Zusammenhang zwischen beiden Suchtformen

Gemein ist beiden Suchtformen, also sowohl der substanzbezogenen als auch der handlungsbezogenen Abhängigkeit, dass sie den Betroffenen psychisch abhängig machen. Das bedeutet, der Erkrankte geht dem Zwang nach, etwas immer wieder zu tun, obwohl er eigentlich weiß, dass es schlecht für ihn ist beziehungsweise negative Folgen nach sich zieht. Wird das Suchtmittel entzogen, kommt es bei beiden Suchtformen gleichermaßen zu Unwohlsein, Aggressivität, Nervosität oder auch Depressionen.

Zusammenfassung: Die wichtigsten Unterschiede

Bei der stoffgebunden Sucht besteht eine Abhängigkeit von bestimmten Substanzen. Diese lösen bei der Einnahme die Ausschüttung von Glückshormonen im Belohnungszentrum des Gehirns aus. Die Gewöhnung des Körpers an diese Substanzen führt zu einer körperlichen Abhängigkeit. Darüber hinaus ist der Betroffene jedoch auch psychisch von der Droge abhängig.
Die stoffungebundene Sucht hingegen steht nicht mit der Einnahme bestimmter Substanzen in Verbindung. Die Abhängigen entwickeln ihre Sucht also nicht in Bezug auf eine Droge, sondern in Bezug auf eine bestimmte Verhaltensweise, welche sie mit dem Fortschreiten der Sucht nicht mehr kontrollieren können. Ein Rauschzustand kann auch durch nicht stoffgebundene Süchte ausgelöst werden, da auch bei dieser Form der Sucht eine Ausschüttung von Glückshormonen im Gehirn stattfindet. Die psychische Abhängigkeit von einer bestimmten Verhaltensweise ist die Folge.

Weitere Quellen:

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/239374/umfrage/gluecksspiele-mit-einem-hohen-anteil-an-spielern-mit-riskantem-spielverhalten/
https://www.uleth.ca/dspace/bitstream/handle/10133/693/2009-InternetPPPP-OPGRC.pdf?sequence=4