Filmproduktionsfirma Ufa feiert hundertjähriges Bestehen mit Steinmeier und Stars
Berlin (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Filmproduktionsfirma Ufa zu ihrem 100-Jahr-Jubiläum gratuliert. Bei einer Gala in Berlin lobte er die „höchst respektable Art“, mit der sich die Ufa mit Serien wie dem Weltkriegsdrama „Unsere Mütter, unsere Väter“ ihrer geschichtlichen Verantwortung stelle.
In seiner Rede im Palais am Funkturm im Berliner Westen ging er auch auf die wechselhafte Geschichte des Unternehmens selbst ein: „Dass die Nachkriegs-Ufa ihr 100-jähriges Bestehen erleben würde, damit hatte lange Zeit niemand mehr gerechnet.“ Die Ufa solle auch in Zukunft nach „dem großen Publikum, der großen Geschichte, den großen Emotionen“ streben, aber auch „leidenschaftlich und streitbar“ bleiben.
Als bedeutsames Werk nannte Steinmeier unter anderem den Ufa-Film „Metropolis“ aus dem Jahr 1927. Das Unternehmen sei gerade in den 20er und 30er Jahren groß geworden, habe mit leichten Unterhaltungsfilmen in der Nazizeit aber auch einen „Eskapismus“ ermöglicht. Ufa produzierte unter anderem „Die Feuerzangenbowle“ (1944) mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle.
Neben Steinmeier waren zahlreiche Stars der deutschen Kino- und Fernsehlandschaft bei der Feier, darunter Benno Fürmann, Sandra Maischberger, Dieter Hallervorden, Ben Becker, Natalia Wörner und Katharina Thalbach.
„Ufa ist ein Stück deutsche Geschichte“, sagte Schauspieler Fürmann. Das Unternehmen sei immer von einer „Ambivalenz aus Politik und Kultur“ geprägt gewesen. Fürmann wünschte sich, dass künftig auch mehr zeitgenössische Stoffe verfilmt werden. Die meisten Gäste erinnerten sich bei der Gala jedoch an die frühen Ufa-Filme wie „Der blaue Engel“ (1930). „Diese Schwarz-Weiß-Zeit habe ich noch als Kind miterlebt“, sagte Dieter Hallervorden. Schauspielerinnen wie Zarah Leander hätten die damaligen Filme erfolgreich gemacht.
Für einige verweist der Name Ufa jedoch vor allem in die Gegenwart: Maria Furtwängler, der zwar auch die „großen Filme wie Münchhausen“ (1943) im Gedächtnis geblieben seien, spielte 2007 die Hauptrolle in der Ufa-Produktion „Die Flucht“. Auch Katharina Thalbach denkt bei der Firma vor allem an ihren Job: „Die Ufa ist für mich erstmal ein Arbeitgeber, und kein schlechter.“ Mit Beispielen wie „Der Medicus“ (2013) mache die Ufa auch gegenwärtig noch „sehr bedeutende Filme“, so Thalbach.
Wolf Bauer, der die Ufa-Geschäftsführung nach 27 Jahren an Nico Hofmann abtrat, sagte, er wolle sich nun wieder seiner „alten Leidenschaft widmen: Programme produzieren“. Auch Hofmann freut sich auf die Zukunft: „Die Fernsehnutzung ändert sich gerade brutal, aber die Deutschen schauen nicht weniger Fernsehen.“ Es gelte, auch junge Schauspieler und Talente für den Konzern zu gewinnen.