Zadie Smith: Historie in Rassismus-Debatten nicht ausklammern

Köln. In vielen derzeitigen Diskussionen über Rassismus wird nach Meinung der britischen Autorin Zadie Smith („Zähne zeigen“) der historische Kontext vernachlässigt. „Dinge haben unterschiedliche Bedeutungen zu unterschiedlichen Zeiten“, sagte Smith am Dienstagabend zum Auftakt des Literaturfestivals Lit.Cologne Spezial in Köln.

Am Dienstag hat das Literaturfestival Lit.Cologne Spezial mit der britischen Autorin Zadie Smith begonnen.

Foto: Rolf Vennenbernd

„Ich finde, viele junge Aktivisten haben heute so die Haltung, dass jeder in der Geschichte eine Art Idiot gewesen ist, der offenkundige Dinge etwa über Feminismus oder Minderheitenrechte nicht eingesehen hat. Nach dem Motto: Was war bloß los mit all diesen Leuten von 1320?“ Als Beispiel nannte sie eine Diskussion in den USA über eine Darbietung des Tänzers Fred Astaire, bei der dieser mit schwarz geschminktem Gesicht auftrat. Nach ihrer Meinung ist diese Szene nicht als rassistisch zu bewerten, sondern im Gegenteil als Hommage an schwarze Musik und schwarzen Tanz. dpa