Giovanni Trapattoni: Der Jongleur

Düsseldorf. Giovanni Trapattoni muss ein neues Kapitel seines so bunten Lebens im Profifußball aufschlagen. Nach fünfeinhalb Jahren ist für den 74-Jährigen als Nationaltrainer Irlands Schluss, nachdem er mit seiner Mannschaft an der WM-Qualifikation für Brasilien gescheitert war.

Da half auch seine große Menge Weihwasser nicht mehr, die Trapattoni aus seiner Jackentasche heraus zuletzt geradezu verschwenderisch von der Seitenlinie aus auf die europäischen Spielfelder vergoss.

Giovanni Trapattoni hat auch in Irland neben dem Fußballplatz für beste Unterhaltung gesorgt. Sein Englisch, das weite Züge Italienisch beinhaltet, sorgte für manches Verständnisproblem und für ebenso viele Lacher. Ähnlich wie einst in Deutschland, als er den FC Bayern trainierte und mit seiner deutsch-italienischen Wutrede („Ich habe fertig“) Kultstatus erreichte.

Trapattoni ist ein Sprachenjongleur, der aus der Liebe zum Fußball mit seinen Worten auch Mal Fünfe gerade sein lässt. „Ich werde weitermachen und nach Trainerbänken Ausschau halten“, sagte Trapattoni nach seinem Rauswurf. Hoffentlich in einem Sprachkreis, in dem er zuvor noch nicht war. jst