Grammy-Favoriten: Eminem, Lady Antebellum, Lady Gaga

Los Angeles/New York (dpa) - Ein Rapper und zwei Ladys gehen als Favoriten in die Grammy-Verleihung im Februar: Die Countryband Lady Antebellum ist am Mittwochabend (Ortszeit) in Los Angeles gleich für sechs der wichtigsten Musikpreise der Welt nominiert worden.

Auch die New Yorker Sängerin Lady Gaga brachte es auf sechs Nennungen, doch die Band aus Nashville wurde in den wichtigeren Kategorien vorgeschlagen. Zahlenmäßig stach allerdings ein Mann die beiden Ladys aus: Eminem wurde zehnmal nominiert. Von den fünf Nennungen für die beste Filmmusik gingen gleich zwei an den Deutschen Hans Zimmer.

Eminem könnte die Preise für die beste Platte, die beste Komposition und den besten Song gewinnen. In der Kategorie bester Rapsong hält er gleich zwei der fünf Nominierungen. Sein schärfster Konkurrent ist Bruno Mars. Der R&B-Musiker aus Hawaii ist allerdings nur in sechs Kategorien nominiert.

Lady Antebellum, bereits in diesem Jahr „beste Countryband“, könnte im nächsten Jahr in allen drei Hauptkategorien siegen. Für ihren Song „Need You Now“ wurden sie sowohl als Sänger in der Kategorie beste Aufnahme als auch als Komponisten im Bereich bester Song vorgeschlagen. Auch bei den besten Alben ist „Need You Now“ dabei.

Beim besten Album konkurriert die Band aus Tennessee mit Lady Gagas „The Fame Monster“. Die 24-Jährige kann auch als beste Sängerin und in vier weiteren Kategorien gewinnen, wenn sie sich gegen jeweils vier Mitbewerber durchsetzt. In vier Kategorien konkurriert sie mit Katy Perry („California Gurls“). Der erst 16-jährige Justin Bieber brachte es überraschenderweise nur auf zwei Nennungen, ebenso die Sängerin Beyoncé.

Der in Frankfurt geborene und in Kalifornien arbeitende Zimmer könnte zu seinem Oscar und seinen schon sieben Grammys noch eine weitere Grammophon-Trophäe stellen. Preiswürdig war in den Augen der Jury sowohl Zimmers Filmmusik für „Sherlock Holmes“ mit Robert Downey Jr. wie auch die des DiCaprio-Thrillers „Inception“.

Ansonsten haben Deutsche, wie in fast jedem Jahr, praktisch nur im Klassikbereich eine Rolle gespielt. So wurden das Deutsche Symphonie-Orchester und der Rundfunkchor Berlin für ihre Opernaufnahme von „L'Amour de loin“ und das Freiburger Barockorchester zusammen mit dem RIAS-Kammerchor für Haydns „Schöpfung“ nominiert. Als beste Orchester-Aufführung könnten die Salieri-Ouvertüren des Mannheimer Mozartorchesters unter Thomas Fey geehrt werden. Ebenso wurden der Komponist Hans Werner Henze, die Violinistin Isabelle Faust und die junge Münchner Geigerin Julia Fischer nominiert.

Der Grammy wird am 13. Februar zum 53. Mal vergeben. Für die mehr als 100 Kategorien sind jeweils fünf Sänger, Gruppen, Komponisten oder Produzenten nominiert.