Großbrand in Flüchtlingsheim - 19 Menschen verletzt
Kassel (dpa) - Bei einem Großbrand in einer Flüchtlingsunterkunft auf dem alten Flughafen Kassel-Calden in Hessen sind 19 Menschen verletzt worden. Sieben Menschen wurden in Krankenhäuser gebracht, wie ein Sprecher der Polizei in Kassel mitteilte.
Unter ihnen waren neben Bewohnern der hessischen Erstaufnahme-Einrichtung auch zwei Mitarbeiter und eine Feuerwehrfrau. Die Polizei schloss einen Brandanschlag von außen „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ aus und verwies darauf, dass die Unterkunft mit einem Zaun umgeben ist.
Das in Brand geratene Heim ist eine Wohnanlage aus 30 Containern in zwei Stockwerken. Dort waren 120 alleinstehende Männer aus elf Ländern untergebracht. Zur Zeit des Brandausbruchs gegen 13.15 Uhr am Sonntag war aber nur ein Teil von ihnen in den Containern; die meisten befanden sich bei der Essensausgabe in einem anderen Teil des Geländes oder außerhalb der Unterkunft.
Mehrere Stunden lang kämpften rund 300 Feuerwehrleute aus dem gesamten Landkreis Kassel gegen die Flammen an. „Es wurde umfangreich alarmiert“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr in Kassel. Um Verletzte und Bewohner kümmerten sich 30 Rettungskräfte.
Aus dem Containerdorf stiegen dicke Rauchschwaden auf, die kilometerweit zu sehen waren. Unterstützung erhielt die Feuerwehr unter anderem von der Flughafenfeuerwehr des benachbarten Kassel Airport. „Die Feuerwehr war mit allem vor Ort, was sie zu bieten hat“, sagte der Polizeisprecher.
Etwa 12 bis 15 der mobilen Wohnblöcke gingen in Flammen auf. Das Feuer fraß sich innerhalb kurzer Zeit durch die dünnen Wände. Die Feuerwehr machte den Brandherd rasch im Innern von einem der brennenden Container aus. „Es hat eindeutig von innen nach außen gebrannt“, sagte der Sprecher. Wie hoch der entstandene Schaden ist, war zunächst völlig unklar.
Insgesamt leben in der Unterkunft in Kassel-Calden rund 800 Menschen. Die Bewohner der Container-Anlage können alle in der Aufnahmeeinrichtung bleiben. Die Unterkunft verfüge über genügend Leerstand, um alle Menschen aufnehmen zu können, sagte der Polizeisprecher.