Fotos Großbrand verwüstet norwegische Kleinstadt
Ein Bild der Zerstörung. Mindestens 23 Häuser sind am Sonntag in der norwegischen Stadt Lærdalsøyri durch ein Großfeuer vernichtet worden. Die Stadt ist für ihre Altstadt mit typisch norwegischen Holzhäusern bekannt. Mindestens eines der historisch bedeutsamen Häuser wurde ein Raub der Flammen. Mehr als 120 Menschen wurden von der Feuerwehr unter Einsatz ihres Lebens gerettet und in Sicherheit gebracht.
"Der ganze Himmel war rot", sagte ein Feuerwehrmann, der an der Rettungsaktion beteiligt war. Das Feuer war gegen 23.30 Uhr am Samstagabend ausgebrochen. Während des Brandes herschte in dem engen Fjordtal im Westen Norwegens ein heftiger Sturm, der Glut und Funken auf benachbarte Häuser blies, die ebenfalls Feuer fingen. Ein Stromausfall bescherte den Rettern zusätzliche Probleme. Manche Menschen konnten erst gerettet werden, nachdem die Feuerwehr die Türen zu ihren Häusern eingeschlagen hatte.
Die meist aus Holz gebauten Häuser standen schnell in Vollbrand. Die Feuerwehr hatte große Probleme, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Viele Feuerwehrleute wurden selbst verletzt. Sie setzten die Rettungarbeiten fort, nachdem ihre Atemluftflaschen leer waren und mussten giftigen Brandrauch einatmen.
Von den 23 zerstörten Häusern waren 16 Wohnhäuser. Auch das Stromnetz, eine Telefonzentrale und Wirtschaftsgebäude wurden vernichtet. Durch den Sturm sprang das Feuer wahllos auf umliegende Häuser über.
Am Tag danach zeigt sich das Ausmaß der Katastrophe. Bis in die Nacht zu Montag war die Feuerwehr mit Löscharbeiten beschäftigt. Die Ermittlung der Brandursache und die Unterbringung der Familien, die ihr Heim verloren haben, haben für die Behörden nun Priorität. Brandexperten der nationalen Polizeibehörde Kripos haben die Ermittlungen aufgenommen.
Staatsministerin Ernal Solberg am Ort der Katastrophe. Norwegens neue Regierungschefin sprach von vielen Helden, die dafür gesorgt hätten, dass das Feuer nicht noch schlimmere Auswirkungen hatte. Zahlreiche Menschen hatten in der Nacht und am Sonntag rund um die Uhr Verletzte versorgt, die Wasserversorgung wiederhergestellt, das Telefonnetz repariert und Essen, Kleidung und Unterkunft für die obdachlos gewordenen Einwohner Lærdalsøyris organisiert.
Ersten Erkenntnissen zufolge brach der Brand in einer Wohnung aus. Die Bewohner konnten noch selber die Feuerwehr verständigen. Dann nahm das Unglück seinen Lauf. Ganze Nachbarschaften brannten nieder. An anderen Stellen brannte das eine Haus, das Nachbarhaus blieb unberührt.
Mehr als 180 Menschen wurden im Krankenhaus untersucht, 52 erhielten Behandlung.