Große Anteilnahme an Prinz Frisos Schicksal
Wien/Den Haag (dpa) - Nach der düsteren Prognose für Prinz Johan Friso ist die Anteilnahme in den Niederlanden an dem Schicksal der Königsfamilie groß. Die Menschen schickten immer mehr Blumen und Grußkarten zum Palast in Den Haag, berichteten niederländische Medien am Wochenende.
Der zweitälteste Sohn von Königin Beatrix liegt immer noch im Krankenhaus in Innsbruck, nachdem er beim Skifahren von einer Lawine verschüttet worden war. Die Ärzte hatten erklärt, der 43-Jährige habe massive Hirnschäden erlitten. Es sei ungewiss, ob er je wieder zu Bewusstsein komme.
Prinz Friso war am Freitag vor einer Woche in Lech am Vorarlberg mit einem Begleiter abseits der Piste unterwegs. Ein Schneebrett verschüttete die beiden. Der Begleiter konnte sich retten. Friso musste 50 Minuten lang wiederbelebt werden. Eine solch lange Reanimationszeit sei nicht nur ethisch, sondern auch medizinisch geboten und sinnvoll, sagte der Berliner Intensivmediziner Walter Schaffartzik dem Magazin „Focus“.
Derzeit wird nach einer Reha-Klinik für Friso gesucht. Königin Beatrix (74) wollte das Wochenende in den Niederlanden verbringen, aber schon zu Wochenbeginn wieder nach Lech zurückkehren. Nach Informationen des ORF wollen die Königin und Mabel, die Frau des Prinzen, gemeinsam mit den Ärzten der Klinik Innsbruck das weitere Vorgehen besprechen.
Derweil dreht sich die Debatte in Österreich auch um ein mögliches Skiverbot im Gelände. Die Tourismus-Verantwortlichen in Lech wollen das Fahren im freien Gelände jedoch trotz des Unfalls nicht einschränken. Man könne nicht „einen ganzen Berg sperren“, sagte Tourismusdirektor Hermann Fercher dem ORF-Sender „Radio Vorarlberg“.