Haiti gedenkt der Opfer des Bebens von 2010
Port-au-Prince (dpa) - Am vierten Jahrestag des verheerenden Erdbebens von 2010 gedenkt Haiti der über 200 000 Todesopfer der Katastrophe. Im Karibikstaat sollen heute zum Zeichen der Trauer die Flaggen auf halbmast wehen.
Die offizielle Gedenkveranstaltung findet nach Angaben der Zeitung „Le Nouvelliste“ am zentralen Champ de Mars vor dem ehemaligen Präsidentenpalast in der Hauptstadt Port-au-Prince statt.
Präsident Michel Martelly legt am Massengrab von Saint-Christophe nördlich von Port-au-Prince einen Kranz nieder. Der Opfer soll auch mit einer Schweigeminute um 16.53 Uhr (22.53 MEZ), dem genauen Zeitpunkt der Katastrophe, gedacht werden.
Vier Jahre nach dem verheerenden Beben leben nach Angaben von Entwicklungshelfern noch rund 172 000 Menschen in Zeltlagern. Trotzdem habe sich die Lage im Karibikstaat leicht verbessert, teilte die Hilfsorganisation Oxfam mit. 89 Prozent der Betroffenen hätten inzwischen ihre provisorischen Zeltunterkünfte verlassen können.
Mit rund 57 000 Cholera-Fälle im Jahr 2013 habe sich auch die Zahl der Erkrankungen an der gefährlichen Infektionskrankheit im Vergleich zum Jahr 2010 halbiert. 2014 werde aber immer noch mit 45 000 Ansteckungen gerechnet.
Der verarmte Karibikstaat wurde am 12. Januar 2010 von einem Erdbeben der Stärke 7,0 erschüttert. Mehr als 200 000 Menschen starben, etwa 2,3 Millionen wurden obdachlos. Seit Oktober 2010 grassiert in dem Land auch eine Cholera-Epidemie.