Happy-Go-Lucky

Hamburg (dpa) Mit der schwungvollen Komödie „Happy-Go-Lucky“ blieb sich Regisseur Mike Leigh treu - und wird sich zugleich untreu. Treu bleibt er sich, indem er erneut auf das Leben der so genannten kleinen Leute blickt.

Untreu wird er sich, weil er diesmal in einem für ihn ungewohnten komödiantischen Ton erzählt.

„Happy-Go-Lucky“ (ARD, 23.30 Uhr) erzählt vom Alltag der Londonerin Poppy (Sally Hawkins). Die junge Frau scheint der personifizierte Sonnenschein zu sein. Poppy, die eigentlich Pauline heißt, ist eine einzige Frohnatur. Das schafft ihr viele Freunde, geht einer Menge Zeitgenossen aber auch gehörig auf den Wecker. So manchem ist die aufgekratzte Lehrerin schlicht und einfach zu schrill. So etwa ergeht es ihrem ewig nörgelnden Fahrlehrer Scott (Eddie Marsan). Aber die aufgedrehte Lebenskünstlerin schert sich nicht drum und geht gegen jede Tücke des Alltags mit ihrem Gackern und Lachen an.

Stilistisch völlig neu, weil sehr viel sanftmütiger als bisher, knüpft Leigh an die gesellschaftskritischen Intentionen seiner früheren Erfolge, wie beispielsweise „Lügen und Geheimnisse“ oder „Vera Drake“. Wie immer, hat er seinen Akteuren viel Raum und Zeit für eigene Einfälle gelassen. Das gibt dem Film eine Note besonderer Authentizität.

Hauptdarstellerin Sally Hawkins gelingt das Kunststück, die Polly mit all ihren Ecken und Kanten zu zeichnen, ohne zu überzeichnen.