Hardy Krüger will Projekte gegen Rechts unterstützen
Hamburg (dpa) - Schauspieler Hardy Krüger hat kurz vor seinem 85. Geburtstag eine Initiative gegen Rechts gestartet. Gemeinsam mit Kollegen wie Filmemacher Hark Bohm, Theaterchef Dieter Hallervorden sowie Journalist Klaus Bednarz will er Sponsoren gewinnen.
Die sollen mit ihren Geldern bereits bestehende Projekte gegen rechte Gewalt unterstützen. Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) lobte das Engagement. „Rechtsradikalismus ist ein Thema, das gerne übersehen wird“, sagte sie am Montag im Hamburger Rathaus.
Krüger, der am Freitag (12. April) Geburtstag feiert, erinnerte an seine Erfahrungen in der Nazi-Zeit. „1933, als Hitler die Macht bekommen hat, war ich fünf Jahre alt. Bei mir Zuhause stand eine Hitlerbüste, es hingen Bilder von Hitler an der Wand“, erzählte er. Als Krüger bei Dreharbeiten für den NS-Film „Junge Adler“ 1943 in Berlin Schauspieler wie Hans Söhnker (1903-1981) und dessen Kollegen kennenlernte, änderte sich die Ansicht des Jungen: „In einem halben Jahr haben sie es geschafft, aus dem Adolf-Hitler-Schüler einen Anti-Nazi zu machen.“
Journalist Klaus Bednarz berichtete von seinen Erfahrungen auf dem Land in Mecklenburg-Vorpommern, wo er seit ein paar Jahren lebt: „Wenn Sie heute zu Wahlkampfzeiten durch mecklenburgische Dörfer fahren, dann müssten Sie glauben, es gebe außer der NPD keine andere Partei in diesem Land.“
Vor allem mit Sport- und Freizeitangeboten hoffen die Initiatoren nun junge Menschen von Neonazis fernzuhalten. Noch stehe man ganz am Anfang, habe auch noch keine Sponsorenzusage bekommen, sagte Krüger.