Harry Belafonte ist enttäuscht von Obama

Berlin (dpa) - Entertainer Harry Belafonte ist enttäuscht von US-Präsident Barack Obama. „Er hat sich nie leidenschaftlich für die Armen eingesetzt“, sagte der 85-Jährige („Banana Boat Song“) der Zeitung „Tagesspiegel“.

„Damit hat er in meinen Augen versagt.“

Obama lasse eine tiefere moralische Überzeugung vermissen, meinte Belafonte. „Die Ausbeutung der Armen hält den Kapitalismus am Laufen. Dagegen hat sich Barack Obama nie ausgesprochen.“ Der Präsident könne vielleicht die Probleme der Mittelschicht und der Banken lösen, „aber solange er sich dem Problem der Armut nicht stellt, ist nichts wirklich gelöst“.

Belafonte, Sohn karibischer Einwanderer, verkaufte weltweit über 100 Millionen Platten und spielte in mehr als 40 Filmen mit. Seit Jahrzehnten engagiert er sich auch politisch. Am Montag erscheint seine Autobiografie „My Song“ auf Deutsch (Verlag Kiepenheuer & Witsch).