Hauptsache kurz: Sommerhosen mit Raum fürs Bein

Ulm (dpa/tmn) - Die perfekte Sommerhose: Wer auf der Suche nach ihr ist, hat die Qual der Wahl. In dieser Saison gibt es viele Trends - von Hotpants bis hin zu Chinos und Haremshosen. Wer sich an ein paar Styling-Grundsätze hält, kann sich sehen lassen.

Versprochen.

Die Temperaturen steigen, die Hosen werden kürzer. Vor der beinfreien Zeit braucht sich dieses Jahr aber niemand zu fürchten. Denn die Auswahl ist riesig, ob kurz oder lang, weit oder eng. Und eine gute Nachricht für alle, die es luftig und locker mögen, hat Sonja Grau, Personal Shopperin aus Ulm: „Die enge Röhrenhose ist auf dem Rückzug.“

Nicht zu stoppen ist hingegen der Vormarsch der Chino. „Sie gilt als klassische Sommerhose und stammt aus den Kolonialzeiten im 19. Jahrhundert“, erklärt die Designerin Gesine Wessels aus Berlin. Ursprünglich als fußlange Hose gedacht, verrät ein Blick in die Kollektionsbücher, etwa von Marc Cain, C&A oder Rich & Royal: Richtig trendy ist die Chino derzeit, wenn man sie hochkrempelt.

Die Modeberaterin Anna Bingemer-Lehr aus Düsseldorf erklärt die typische Passform: „Chinos sitzen locker, haben oft Bundfalten und seitliche Eingriffstaschen.“ Unten laufen sie eng zusammen. Die Chino sollte mit dezenter Kleidung kombiniert werden, darin sind sich die Experten einig. Ein einfarbiges T-Shirt oder eine enge Bluse, beides nach innen getragen und mit einem dünnen Gürtel kombiniert, machen Hüfte und Taille zu einem Blickfang. Zu viel Fülle im Oberteil oder der Lagenlook stehlen der Chino dagegen die Show, erklärt Wessels.

Da die klassische Chino als leichte Sommerhose gedacht ist, gibt es sie häufig in gedeckten, hellen Farben. In dieser Variante eignet sie sich gut fürs Büro. Ein Motto des Sommers ist aber auch: Mut zur Farbe. Denn in dieser Saison setzt sich die Chino, aber auch die 7/8-Hose in knalligen Tönen durch - etwa Purpurrot und Sonnengelb bei Mango oder Azurblau von Hugo.

Die 7/8-Hose ist schon fast ein beliebter Klassiker für die Sommermonate. Sie lässt keck die Knöchel hervorblitzen. Ob sportlich, elegant oder bürotauglich: Es gibt sie für alle Anlässe und für jede Figur. Allerdings sollte die Trägerin nicht zu klein sein, sagt Grau.

Doch mit einer kleinen Mogelei sehen die Beine gleich länger aus: „Hohe Absätze strecken und verlängern“, rät Wessels. Angesagt sind derzeit besonders Peeptoes oder Plateauschuhe. „Kleine Rundungen lassen sich am besten mit einer gerade geschnittenen Hose kaschieren“, empfiehlt Grau zudem.

Wer die perfekte Hose für sich finden will, muss auf Details achten. So entscheiden auch die Gesäßtaschen darüber, ob eine halblange Hose der Figur schmeichelt. „Kleine Taschen drücken den Po platt, zu große verformen ihn“, sagt Grau. Bei einem flacheren Hintern sollten die Taschen eher weiter innen angebracht sein.

Ein Hingucker sind auch die angesagten Haremshosen. Sie kommen oft richtig schrill daher, ob gepunktet, geblümt oder im Animal-Print-Muster. Der Schritt sitzt tief, aber er hängt nicht bis zum Knie, erklärt Grau. An den Oberschenkeln ist die Hose weit, an den Waden läuft sie eng zusammen.

Ein eng anliegendes Top in klassischen Farben passe immer, vor allem, wenn die Haremshose auffällig gemustert ist. Auch anders herum geht es: Ein auffällig buntes T-Shirt passt gut zur schwarzen Hose, wie Orsay etwa zeigt.

Wenn die Temperaturen über die 30-Grad-Marke steigen, ist die praktische und sexy Alternative zum Minirock ein Paar Hotpants. Die extrem kurzen Hosen reichen nur bis knapp unter den Po, lassen aber Bewegungsfreiheit zum Radfahren. Bei diesem Look muss man aber ehrlich zu sich selbst sein: „Dellenfreie Beine sind Voraussetzung“, sagt Wessels. Und bürotauglich sei das extrem kurze Kleidungsstück nicht.

Damit der Trend nicht billig wirkt, sollte auf keinen Fall ein bauchfreies Top dazu getragen werden. „Zu lang darf das Oberteil aber auch nicht sein, denn der Reiz der Hotpants liegt darin, Taille, Hüfte und Po schön zu betonen“, erläutert Wessels. Sie rät davon ab, eine Leggins darunter zu ziehen: „Das macht den Look kaputt.“

Viele Designer kombinieren die Hotpants in dieser Saison mit luftigen Hemdblusen, die in die Hose gesteckt werden, wie etwa United Colors of Benetton vormacht. Wenn es etwas kühler ist, eignet sich ein kurzer oder ein übergroßer Blazer zum Drüberwerfen - ein Modestück, das diesen Sommer in keinem Kleiderschrank fehlen sollte.