Hilflose 78-Jährige überlebt fast eine Woche im Wald

Paris. Wie durch ein Wunder hat eine 78 Jahre alte Französin sechs Tage und Nächte fast ohne Essen und Trinken in einem Wald überlebt. Die Rentnerin aus der kleinen Gemeinde Armoy am Alpenrand war Ende August bei einem Spaziergang vom Weg abgekommen und in einen Graben gerutscht.

Erst an diesem Wochenende entdeckte sie ein Mann, der sich an einer Suchaktion von Ortsbewohnern beteiligte. Die Behörden hatten zuvor die offizielle Suche abgebrochen, sie glaubten nicht mehr an einen Erfolg.Die Überlebensstrategie der alten Dame war einfach.

"Ich habe geschlafen, geschlafen und geschlafen", erzählte Michelle Riotton nach ihrer Rettung der Tageszeitung "Le Parisien" (Montag). Um wenigsten ein bisschen Flüssigkeit zu bekommen, habe sie mit der Hand aufgefangenes Regenwasser getrunken. Zu Essen gab es ebenfalls fast nichts.

"Ich hatte zwei Kekse in der Tasche", sagte die 78-Jährige.Um sich vor der Kälte zu schützen, ahmte die alte Dame das Verhalten der Tiere nach. "Ich habe mich wie ein Igel zusammengerollt", so die Französin, die zu ihrem Spaziergang nur eine Strickweste mitgenommen hatte.

Angst habe sie nicht gehabt. "Ich habe viel an meine Lieben gedacht, an die Kinder und Enkel." Künftig wolle sie nicht mehr im Wald spazieren gehen.Ärzte diagnostizierten bei Riotton nach der Rettung lediglich einige Prellungen und Schürfwunden sowie einen Wassermangel des Körpers.

"Sie hat eine erstaunliche Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt", kommentierte ein Krankenhausarzt. Vermutlich habe das Regenwasser sie gerettet. Der Bürgermeister des Ortes sagte: "Das ist der Beweis, dass man niemals aufgeben darf."