Soziales Hilfstransport erreicht Ukraine: Water4Ukraine liefert Geräte vom Niederrhein
Krefeld/Wuppertal/Mühlheim a.d. Ruhr/Bochum/Münster · Die Initiative Water4Ukraine hat einen erfolgreichen Transport von Hilfsgütern in die Ukraine vorgenommen. Mit dabei: Die Technik für ein komplettes Wasserwerk aus Krefeld.
Es ist Montag, der 5. Dezember. Der dritte Hilfstransport der Initiative Water4Ukraine erreicht von Wuppertal aus die Ukraine. Die Entladung des 40-Tonnen-Lkws dauert bis in die frühen Dienstagmorgenstunden. Der Sattelschlepper bringt Werkszeuge, Notstromaggregate und die Technik eines kompletten Wasserwerks der Netzgesellschaft Niederrhein NGN aus Krefeld im Anschaffungswert von weit über EUR 500.000 in die Ukraine.
Mit dem Material wird die Wasserversorgung unterstützt, die durch Raketenangriffe der russischen Armee in den letzten Wochen systematisch beschossen wurden. Immer wieder kam es zu Ausfällen der Infrastruktur. In weiten Teilen des Landes sind Strom und Wasser nur stundenweise verfügbar. Die bereitgestellten Materialien sollen dabei helfen, die schwierige Versorgungslage in der Ukraine aufzufangen.
Water4Ukraine ist ein Gemeinschaftsprojekt von Energieversorgern, Netzbetreibern und privaten Unternehmen, unterstützt vom Wirtschaftsministerium NRW durch NRW.Global Business. Das große Ziel: Dabei helfen, die Versorgung der Menschen mit Wasser in der Ukraine sicherzustellen. Initiator der Hilfsaktion ist Civitas Connect e.V. in Münster, koordiniert werden die Hilfslieferungen von Wuppertal aus. In der Ukraine sorgen die Wasserwerke in Lemberg/Lviv für die Verteilung der Hilfe. Insgesamt sind bisher Sachspenden und Fahrzeuge im Anschaffungswert von über einer Million Euro in die Ukraine gebracht worden.
„Die Ladung ist heil angekommen, wir hatten ein wenig Sorgen wegen möglichen Schneefall, aber es hat alles geklappt“, erklärt Volodymyr Bilynskyy von den Lemberger Wasserwerken, Lvivvodokanal. Das Wasserwerk aus Krefeld wird Anlagen ersetzen, die durch russischen Beschuss zerstört wurden. Dankbar sind die Ukrainer auch für die Werkzeuge, die in Krefeld gesammelt wurden. Bilynskyy bedankt sich „von Herzen bei den Stadtwerken Krefeld und allen weiteren Spendern“, insbesondere aber auch bei der Bochumer Spedition Graf-Transporte, die ohne groß zu fragen den viertägigen Transport gespendet haben.
Nächster Transport Mitte Dezember
Neben den Unterstützungstransporten von Water4Ukraine bilden sich um die Koordinatoren und Unterstützer herum auch weitere eigenständige Hilfsaktionen mit Zielen über die Wasserwerke in der Ukraine hinaus. Diese nutzen freie Transportkapazitäten bei Water4Ukraine, um den Ukrainern die bestmögliche Hilfe leisten zu können.
Auch das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion aus Mülheim an der Ruhr hat eine Spende für die Ukraine mitgeliefert. Ein nahezu unbenutztes industrielles Notstromaggregat wird in einem Krankenhaus im Oblast Lviv als Energieversorgung dienen. In der Vergangenheit mussten die Chirurgen dort mit Handylicht operieren. Diese Umstände gehören nun der Geschichte an. Das Aggregat ist in der Lage, ein gesamtes Bürogebäude mit Strom zu versorgen.
Der nächste Transport in die Ukraine soll bereits Mitte Dezember auf die Straße gebracht werden. Dann werden fünf Fahrzeuge, Feuerlöscher, Batterien, Wasserbehälter, Wasserreinigungssysteme, Werkzeuge und Installationsmaterial mit freiwilligen Fahrern in die Ukraine gebracht.
Aufruf für Kleiderspenden
Water4Ukraine ruft in diesem Zusammenhang gemeinsam mit der Wuppertaler Tafel zu Kleiderspenden aus. Gebraucht werden Winterjacken jeder Größe, Skihosen, Handschuhe, Fleece-Kleidung, aber auch Winterschuhe. Elmar Thyen, Wuppertaler Koordinator des Projekts: „In der Westukraine leben hunderttausende Binnenflüchtlinge, die aus den umkämpften Gebieten geflohen sind. Jeder Spende hilft den Menschen durch den Winter.“
Für Peter Vorsteher, Vorsitzender der Wuppertaler Tafel, ist die Aktion ein Zeichen der Solidarität: „Wuppertalerinnen und Wuppertaler können Ihre Wintersachen für die Ukraine in Barmen an der Tafel im Rauen Werth 18 abgeben.“