Hitze und Unwetter - Kleinstadt überflutet

Stromberg/Wiesbaden/Berlin (dpa) - Katastrophenalarm in einer Kleinstadt im Hunsrück, unterspülte Bahngleise auf der Strecke Wiesbaden-Koblenz, dicke Hagelkörner in Hessen: Unwetter haben in Teilen Deutschlands Unheil angerichtet.

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Gleichzeitig war der Freitag der heißeste Tag des Jahres.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte die größte Unwettergefahr in einem breiten Streifen von Rheinland-Pfalz bis Mecklenburg-Vorpommern vorhergesagt. Im Osten und Süden sollten die Unwetter erst am Samstag ankommen. Immer sei mit Hagel, Starkregen und Sturmböen zu rechnen, warnten die DWD-Meteorologen.

In der rheinland-pfälzischen Kleinstadt Stromberg wurden etwa 60 Häuser überflutet. Die Behörden lösten den Katastrophenalarm aus. Der Kreis Bad Kreuznach richtete einen Krisenstab ein. Zeitweise habe das Wasser zwei Meter hoch in den Straßen gestanden, sagte Krisenstabs-Sprecher Philipp Köhler. Einsatzkräfte retteten Bewohner mit Booten aus ihren Häusern.

Das „Hurricane“-Festival im niedersächsischen Scheeßel musste wegen eines schweren Unwetters unterbrochen werden. Die Festivalmacher riefen zu Rücksicht und Hilfe auf: „Bitte verlasst das Veranstaltungsgelände zu euren Fahrzeugen und nehmt andere Besucher in euren Fahrzeugen auf.“ In Mittelhessen kamen vier Zentimeter dicke Hagelkörner vom Himmel. Menschen wurden nicht verletzt. Auf der Bahnstrecke Wiesbaden-Koblenz wurden beiderseits des Rheins die Gleise unterspült, Beeinträchtigungen waren die Folge.

Vielerorts in Deutschland strahlte aber auch die Sonne. In Berlin kletterte die Temperatur auf 36,4 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Jena kam auf 35,8 Grad, Potsdam und Bernburg (Saale) je auf 35,5 Grad. Für das Wochenende kündigte der DWD Hagelschlag und heftigen Regen an.

Bis zum Sonntag sollten Gewitter Deutschland überqueren und die Temperaturen auf normales Sommerniveau senken. Kühle Luft vom Atlantik schiebt die Heißluft aus dem Süden weg. Wenn die Gewitter durch sind, werde es rund 10 Grad kühler sein, sagte DWD-Meteorologin Johanna Anger. Wer am Sonntagabend draußen Fußball schauen will, sollte eine Jacke einpacken, riet ein anderer Meteorologe.