Hubschrauber stürzt auf Autobahn und geht in Flammen auf

Untermünkheim/Schwäbisch Hall (dpa) - Von dem Hubschrauber ist Stunden nach dem Absturz nur noch ein kleiner, ausgebrannter Klumpen auf der Autobahn 6 übrig: Mitten im Berufsverkehr ist der Helikopter am Donnerstagnachmittag auf die Fahrbahn nahe Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg gestürzt.

Der Pilot kam nach Polizeiangaben dabei ums Leben. Der Hubschrauber ging sofort in Flammen auf. Vor dem Crash auf der vielbefahrenen Transitstrecke kurz vor der 180 Meter hohen Kochertalbrücke - eine der höchsten Brücken Europas - berührte die Maschine noch einen Lastwagen.

Die Polizei in Schwäbisch Hall teilte mit, es gebe keine Opfer außerhalb des Hubschraubers. Darin habe der Pilot alleine gesessen. Der Lastwagenfahrer überlebte nach bisherigen Informationen leicht verletzt. „Das ist ein Riesen-Dusel, dass da nicht mehr passiert ist“, sagte ein Polizeisprecher. Der Helikopter lag auf der Richtungsfahrbahn Nürnberg.

Nach Angaben der Polizei ist der Grund des Absturzes bislang nicht bekannt. Der Hubschrauber beschädigte eine Stromleitung. Ob der Hubschrauber in die Stromleitung stürzte, oder ob er nach dem Kontakt mit der Leitung herabfiel, ist bislang unklar. „Die Ermittlungen hierzu sind in vollem Gange“, sagte ein Polizeisprecher.

Der erste Notruf ging um 16.41 Uhr beim Polizeirevier Schwäbisch Hall ein. Ein Lkw-Fahrer war auf dem Weg in Richtung Nürnberg, als er das Unglück bemerkte und die Polizei alarmierte.

Die Rettungskräfte konnten anfangs nicht zum Wrack des Hubschraubers vordringen, weil es brannte. Der Hubschrauber sei gelöscht, die Hitze wegen des Brandes aber noch sehr stark, hieß es am Abend. Vermutlich sollte die Bergung des Wracks die ganze Nacht dauern. Vor Ort waren Spezialisten, um die Unglücksursache zu klären. Experten wollten die Hochspannungsleitung überprüfen und reparieren. Es handelte sich um einen Kleinhubschrauber einer Privatfirma aus der Region. Die Identität des Piloten ist noch nicht bekannt.

Die Autobahn war zwischen Kupferzell und Schwäbisch Hall in beiden Richtungen gesperrt. Es bildete sich schnell ein Stau in beide Richtungen von zusammen fast 20 Kilometern. Am Abend wurde eine Fahrbahn in Richtung Heilbronn wieder freigegeben. In Richtung Nürnberg soll die Autobahn mindestens bis Freitag gesperrt bleiben.

Nach Angaben der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig kam es im Jahr 2011 deutschlandweit zu sieben (2010: 14) Hubschrauberunfällen. Bei zwei (2010: drei) dieser Unfälle wurden vier (2010: acht) Menschen schwer verletzt. Unfälle mit Toten gab es im Jahr 2011 demnach nicht.