Hund getötet statt ihn im Tierheim abzugeben
Staatsanwältin vermutet Rache an der Ehefrau als Motiv.
Düsseldorf. Wolfsspitz-Mischling Winnie hatte nie gelernt, allein zu Hause zu bleiben. Dann kläffte er laut und zerstörte Gegenstände. Als sich ein Düsseldorfer Ehepaar (45 und 52 Jahre alt) im Herbst vor zwei Jahren trennte, wurde gemeinsam beschlossen, den Vierbeiner ins Tierheim zu bringen. Doch dort kam Winnie nie an. Sein eigenes Herrchen brachte den etwa acht Jahre alten Hund um, verpackte ihn in einer Plastiktüte und versteckte den Kadaver in einer Garage.
Zuvor hatte sich der Fliesenleger noch 100 Euro von seiner Frau geben lassen — angeblich die Gebühr, um Winnie im Tierheim abgeben zu können. Als die 15-jährige Tochter unbedingt mitfahren wollte, lehnte der Mann das ab. Verdacht schöpfte die Familie, als das Mädchen Winnie im Tierheim besuchen wollte. Doch da war er nicht zu finden. Entdeckt wurden die sterblichen Überreste des Hundes erst zwei Monate später durch die Polizei. Zuvor soll der 52-Jährige seine Frau bedroht und auf der Treppe geschubst haben.
Der Handwerker bestritt bis zuletzt, dass er den Hund getötet habe. Vielmehr habe er sich ein Mofa geliehen, um zum Tierheim zu fahren. Winnie sei nebenher gelaufen und plötzlich tot zusammengebrochen. „Was ich dann gemacht habe, war Mist“, räumte der Angeklagte ein.
Diese Version glaubte das Gericht allerdings nicht. Die Staatsanwältin vermutete stattdessen, dass Winnie sterben musste, weil der Fliesenleger von seiner Familie verlassen wurde und sich dafür rächen wollte. Er wurde wegen unnötiger Tötung eines Wirbeltiers zu einer Geldstrafe von 3060 Euro verurteilt. si